Montag, April 29, 2002
Amok III: Was tun?
Na vor allem hilft jetzt mal verbieten, scheint mir. Nicht daß das irgendwelche Leute davon abhalten würden, Frustrationen aufzubauen und diese "unbemerkt" (oder wohl eher "uninteressiert") von Familie, Lehrern und Mitschülern über so lange Zeit anzusammeln, daß es reicht, die Schwelle zum Realitätsverlust zu überschreiten.
Aber verbieten verhindert so schön, Verantwortung übernehmen zu müssen dafür, daß wir junge Menschen mit ihren Problemen alleine lassen und sie bestrafen, maßregeln und ausschließen, wenn sie die Normen nicht erfüllen können, anstatt ihnen zu helfen. Wir streichen doch seit Jahren Stellen im Jugendschutz, alleinerziehende Mütter stehen aktuell steuerlich so schlecht da wie nie und müssen sich noch krummer schaffen. Wenn wir in Zukunft solche Amokläufe verhindern wollen, dann sollte man sich vielleicht eher überlegen, ob es notwendig ist, Menschen derart viel Druck auszusetzen. Und wenn es notwendig ist, wärs womöglich eine gute Idee denjenigen, der dem Druck nicht standhält, nicht in die Sackgasse zu schicken, aus der er sich nur noch meint, freiballern zu können. Die Computerspiele und Videos können wir gerne verbieten, aber wenn wirs dann getan haben und der Nächste ausrastet? Wenn der dann Volksmusik hört, wird dann Ernst Mosch verboten?
Es nervt mich langsam wirklich, daß immer wieder nur die einfachen Lösungen vorgeschoben werden. Ich glaube, das frustriert mich sogar... Ich spiele übrigens auch gerne Shooter und Musik ist laut am schönsten... Werd ich jetzt verdächtig, ja?
Preisfrage an die Boulevardpresse: Wie schaffe ich schnellstens jede Menge Wiederholungstäter? Oh, klar, wißt ihr ja schon. von Jens Scholz direct link
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