Montag, April 08, 2002
Netter Versuch, Büssow!
Der Staat schützt den Bürger vor bösen Gedanken und der Bürger beschwert sich auch noch drüber: Da war sie nun, die Demonstration gegen Netzzensur in D-Dorf. Regierungspräsident Jürgen Büssow verteidigte seine Sicht erneut und erklärte, die auf den "Hass-Seiten" diffamierten Minderheiten hätten Anspruch auf effektiven Schutz durch den Staat. Er zeigte sich zugleich betroffen, "dass man sich derart für Nazi-Seiten einsetzt".
Tja, das war vorrauszusehen, daß er versuchen wird, die Kritiker an Zensur als Nazis zu diffamieren, indem er das Thema "freier Zuganz zu allen Informationen" absichtlich als Thema "freier Zuganz zu Nazi-Inhalten" fehlinterpretiert. Hätte er mal gelesen, worum es hier wirklich geht, hätte er die Antwort auf sein vermeintliches Killerargument übrigens schon lange vorab gefunden und hätte nicht auch noch beweisen müssen, daß er nicht nur keine Ahnung vom Internet hat sondern wie so viele Politiker, Pädagogen und Psychologen einfach eine Scheißangst vor Menschen, die selber denken. Da zitiere ich doch grad mal meinen Bruder, der in einem Thread zum Thema alternative Schulsysteme schrob:
(Das ist) die Angst des Pädagogen vor der "Heilung" seines Klienten. Der Widerspruch zwischen dem Ziel der Selbstständigkeit und der Angst vor selbiger - denn was denkt jener Selbstständige denn dann? Wenn er selbstständig ist, das was er will, nicht das was der Pädagoge will.
Und wer noch nicht unterschrieben hat, sollte das schleunigst tun, so sie/er nicht irgendwann in chinesischen oder irakischen Verhältnissen leben will und dumpf drauf vertraut, daß der Staat schon weiß, was gut für ihn ist. von Jens Scholz direct link
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