Sonntag, Mai 05, 2002
Amok VI: Jetzt auch Beckstein kurz vorm tilten?
Da les ich doch grade folgende Schote:
Der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) sprach sich für ein absolutes Verleih- und Produktionsverbot gewaltverherrlichender Filme und Computerspiele aus. Bayern werde die Forderung an diesem Montag bei einem Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit den Ministerpräsidenten der Länder einbringen. Die von Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) jetzt vorgelegte Regelung im Jugendschutz nannte Beckstein völlig unzureichend. (...) "Ohne ein altersunabhängiges Verbot besorgt sich ein 18-Jähriger das Ding und sieht es zusammen mit seinem 17-jährigen Freund an, oder das Spiel wird für den 15 Jahre alten Bruder mitkopiert."
Au ja, Bayern, das einzige Land, in dem schon zu meiner Jugendzeit regelmäßig der Fernseher schwarz wurde, z.B. wenn Madonnavideos in "Formel Eins" liefen oder der Scheibenwischer was zum Thema Franz Josef Strauß zu sagen hatte und wegen dieser Aktionen sicher doch nicht moralischere Menschen zustande gebracht hat als woanders, führt nun auch in Sachen Kino und Computerspiele eine Art christliche Sharia ein um wohl ebenso vergeblich die Jugend von Schmutz und Schund fernzuhalten.
Mal abgesehen davon, daß er sich sein Verbot der Produktion gewaltverherrlichender Computerspiele und gewalttätiger Filme irgendwie in die Haare schmieren kann, weil die ja nunmal nicht in Deutschland produziert werden (der Mann kommt offenbar nicht viel raus), so kann ich mich über so viel Dummheit nichtmal mehr ärgern, sondern nur hoffen, daß der Mann seinen Realitätsverlust irgendwann mal in irgendeiner abgeschiedenen Klapse hinter sich bringt ohne dabei irgendwann amoklaufend durch die Lande zu rennen und Jugendliche "Ihr Teufel, ihr Teufel!" schreiend mit Bibeln zu bewerfen. von Jens Scholz direct link
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