Samstag, Juni 15, 2002

Endlich wieder süchtig: Dungeon Siege

Vor kurzem noch schrieb ich hier,daß mich im Moment eigentlich nur 3D-Shooter zum Computerspielen bekommen. Grund dafür ist, daß ich nicht mehr die Zeit habe, mich so sehr in eine Spielsteuerung oder ein Spielprinzip zu vertiefen, daß ich wirklich längere Zeit Spaß daran haben kann, denn sobald die Schwierigkeit raufgeht (und bei den Spielen heutzutage tut sie das sehr schnell) müßte ich üben, üben, üben, um da mithalten zu können. Bei 3D-Shootern habe ich diese Übung bereits und so kann ich nahezu jede Neuerscheinung in angemessener Zeit durchspielen ohne daß ich irgendwann hoffnungslos steckenbleibe.
Rollenspiele hingegen haben mich schon immer schwerst fasziniert und es entstand eine langjährige Haßliebe, denn in ein Rollenspiel so gut einzusteigen, daß ich da wirklich gut mitkomme war mir nie vergönnt, so hatte ich zuletzt Final Fantasy 7 gerne und oft gespielt, mußte aber aussteigen, als das Spiel in derart epische Breiten ging, daß ich wenn ich mal wieder nach längerer Zeit dransaß, nicht mehr wußte, was ich jetzt eigentlich machen mußte.
Das war schon immer so, ob damals The Bards Tale auf dem Schneider CPC oder Ultima auf dem PC: Rollenspiele löschte ich immer irgendwann viertels oder halb durchgespielt.
Tja, und nun hats mich doch erwischt. Konnte ich die "Diablo"-Euphorie noch wegstecken hat es nun doch ein Rollenspiel geschafft: Dungeon Siege ist wie für mich geschaffen. Ohne zu viele Features, mit vielen Automatismen (z.B. die Heiltrankausgabe) und mit einem extrem einfachen Magie- und Waffensystem, dazu mit einem sehr sachte ansteigenden Schwierigkeitsgrad habe ich durch dieses Spiel endlich erfolgreich den Schritt in das Prinzip der Rollenspiele getan. Und die extrem schicke Grafik wird mich auch nach langem mal wieder dazu bringen, mich mit einem Editor zu befassen. Danach werde ich mir sicherlich auch wieder ein "anspruchsvolleres" besorgen, denn wie bei den Shootern glaube ich, daß ich nun, da ich endlich das Grundprinzip im Blut hab, über jene Frustschwelle hinwegkomme, an der ich bislang immer scheiterte. Slash it, baby!

von Jens Scholz   direct link