Montag, Juni 10, 2002
Titanic testet FDP und Thüringer Bürger
Die Presseerklärung der Titanic erklärt lapidar:Am 5. Juni waren acht TITANIC-Redakteure mit einem gelben GUIDOMOBIL in Thüringen unterwegs und bauten FDP-Stände in Stadtlengsfeld und Eisenach auf. Neben Eierlikör (?18 plus x Prozent?) wurden drei antisemitisch-spaßorientierte FDP-Wahlplakate präsentiertDahinter steckte ein Test, den die FDP vor Ort und auch die Bevölkerung nun in einem schwerst zweifelhaften Licht zeigt. Denn der FDP-Kreisvorsitzende Schneider fiel prompt drauf rein und ließ sich mitsamt den Plakaten (z.B. Friedman mit rotem Kreuz und Aufschrift: ?Gib endlich Friedman!? über dem Mund: ?FDP - Judenfrei und Spaß dabei!?) fotografieren. Er wird bezüglich der eindeutig antisemitischen Plakate zitiert mit den Worten "Das ist Verpackung, das gehört dazu." und meinte folgerichtig auch, daß Möllemanns Einsatz der FDP Wählerstimmen bringe.
Daß die FDP entsprechende Gesinnungen beherbergt scheint mir aber nicht das interessanteste Ergebnis dieser Aktion zu sein: Die Titanic-Delegation ließ Passanten Fragebögen ausfüllen die die Frage beinhalteten, ob sie der Forderung zustimmen würden, Friedmann in seine Heimat zurückzuschicken. Etwa die Hälfte der Befragten habe dafür gestimmt. Auf den Fragebögen seien Begründungen zu lesen wie "die haben doch jetzt einen Staat da unten", oder "zurück in die Türkei!". Aber auch die Begründungen gegen eine Ausweisung Friedmanns spricht nicht gerade für eine aufgeklärte Bevölkerung: Wenn der Mann sich nun mal hier eingelebt habe, solle er eben da bleiben. von Jens Scholz direct link
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