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Mittwoch, August 28, 2002

DVD-Tip: Der Pakt der Wölfe
Europäische Filme sind etwas anders als amerikanische. Nicht daß ich amerikanische Filme nicht mag, aber die zum jeweiligen Zeitpunkt gültigen Trends in Schnitt, Kameraführung, Dialogregie und Musik werden in größeren US-Produktionen nie nennenswert strapaziert.
Daher ist es manchmal geradezu reinigend und erfrischend, eine völlig andere Art der Dramaturgie zu erleben. Ob damals beim Fünften Element oder bei den Purpurnen Flüssen (abzüglich dem wirklich dämlichen Ende), ob die fabelhafte Welt der Amélie oder die sehr schräge Bildsprache bei Delicatessen oder Vidocq: Das Anschauen solcher Filme ist immer wieder so aufregend wie es damals als Kind war, als man wegen der fehlenden Erfahrung jeden noch so schlechten Film (wie man erst viel später feststellte - ein Beispiel aus meiner Biographie wäre "Star Crash") mit atemloser Faszination bestaunte.
Die oben angesprochenen Filme und auch Der Pakt der Wölfe, sind jedoch weit von schlecht entfernt sondern feinstes, spannendstes Unterhaltungskino fern der Hollywoodschen Einheitsbildsprache. Man staunt nur so über den historischen Detailreichtum, die völlig willkürliche Vermischung von Genres (Action, Anime, Historienepos, Horrorfilm,...), die fast elendige Komplexität der Handlung in der zum Teil Wissen seitens des Zuschauers vorraussetzt wird, die über das des normalen Couchpotato weit hinausgeht (wie heilt Mani das kleine Mädchen? Na?), die grandiosen Sets und Kostüme, das Verständnis für Timing und Spannungsaufbau und die Fähigkeit, den Zuschauer ständig in falsche Schlüsse laufen zu lassen. Man erfreut sich über einen ungewöhnlichen, wunderschönen Musikscore von John deLuca (Xena, Armee der Finsternis) und freut sich an der Sorgfalt, mit der die hervorragende Kameraarbeit zusammengeschnitten wurde.
Die Schauspieler sind durch die Bank fabelhaft und der in US-Schnellproduktionen völlig verheizte Marc Dacascos zeigt was er wirklich draufhat. Monica Bellucci (schmacht!) ist schmerzhaft schön. Überhaupt: Der Film strotzt nur so von Charakteren, die Stolz und Würde zeigen in dreckigen und schlimmen Zeiten, so daß ich annehme, daß das einer der wichtigeren Untertöne sein soll.
Daß man es geschafft hat, auf der DVD tatsächlich den Directors Cut unterzubringen, indem der Film mit den entsprechenden Szenen unsynchronisiert eingeschnitten abgespielt werden kann, wodurch auch noch gleich die FSK-16 Freigabe aufrechterhalten werden konnte, da es sich hier nicht um einen freizugebenden Film sondern um Dokumentaionsmaterial handelt, finde ich klasse. Dadurch hat man mit der DVD ein echtes Sammlerstück, das sich nicht mehr nennenswert von den anderen internationalen Versionen unterscheidet (nur die Fotogalerie und Productionnotes fehlen) und gleich nochmal mehr Film als im Kino.
Ein kleiner Nachtrag noch für Nils und Anna (siehe Kommentare) zum Thema "Geschmäcker sind Verschieden": Ich denke, wer Hong Kong Kampfszenen in optisch historisch daherkommenden Filmen mit überzeichneten Horror/Fantasyelementen nicht mag, sollte sich PdW nicht anschauen. Wer die Vermischung von "inkompatiblen" Genres unmöglich findet, wird diesen Film nämlich nicht leiden können.
Daß meine Begeisterung für diesen Film weniger in der erzählten Geschichte als vielmehr der ungewöhnlichen Präsentation entspringt, sollte ja durchgekommen sein. Daß das freilich reine Geschmackssache ist und man genau das eventuell überhaupt nicht toll finden kann ist eine Selbstverständlichkeit (dachte ich, und erwähnte es daher auch nicht): Ich gehe doch auch davon aus, daß wenn ich eine Kritik über "Ballermann 6" lese, in der jemand sagt, "isch hab misch weggeschmissen vor Lachen, vor allem wenn Manni der Uschi in den Ausschnitt kotzt", daß dem der Film aus geschmacklichen Gründen (Mag gerne kotzende Menschen sehen) gefallen hat. Da ich nun weiß, daß ich kotzenden Menschen in Filmen als Lachanreiz nicht so sehr folgen kann und das Gesamtsujet "Ballermann" auch nicht meiner Lebenskonzeption entspricht, werde ich den Film nicht anschauen, da ich mir sicher bin, daß er mir nicht gefällt.
Inwieweit die Dialoge schlecht sind, kann ich nicht nachvollziehen, da ich die deutsche Version nicht gesehen habe.
von Jens Scholz   direct link     
 
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