Mittwoch, September 18, 2002
FDP: Wahlkampf mit Antisemitismus
"Einer wie wir." titelt Möllemanns aktuelle Broschüre populistisch wie falsch (worauf ich mit dem Bildchen rechts dezent hinweisen möchte) und bezeichnet seine dummen antisemitischen Ausfälle von diesem Jahr als "Klartext" und "Mut". Dazu mal eines, mein Lieber: Mutig ist das Kolportieren von Vorurteilen ganz und gar nicht, sondern höchst opportunistisch und feige. Möllemann hat sich wohl die aktuelle, meines Erachtens höchst alarmierende Studie über die Verbreitung von Antisemitismus und Chauvinismus in Deutschland (Artikel der Telepolis dazu) angeschaut, nach der jede/r vierte Deutsche der Meinung ist, daß Juden zu viel Einfluß in Deutschland hätten. Jeder fünfte Deutsche (23 Prozent) "weiß" darüber hinaus, dass die Juden "mehr als andere Menschen mit üblen Tricks" arbeiten, "um das zu erreichen, was sie wollen".
Statt allerdings alarmiert zu sein sieht Möllemann hier schlicht ein Mordspotenzial an Wahlvolk ("Hey, jeder Fünfte! Das sind ja über 18%!"), der Rest der Partei hält wie gehabt die Schnauze (Spaßi-Westi meint nur , das sei "keine gute Idee"), weil sie wohl auch darauf kalkulieren, daß durch solche Aktionen mehr Stimmen reinkommen als wegfallen werden. Jedenfalls mutiert die FDP damit inzwischen zur neuen DVU und Möllemann zum deutschen Haider.
Das Bild oben rechts dürft ihr natürlich per Rechtsklick und "speichern unter" mitnehmen und weiterverwenden. von Jens Scholz direct link
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