Samstag, Oktober 05, 2002
Signs
Signs ist der dritte Film von diesem Inder mit dem Namen, den man sich nicht merken kann. Nach dem unglaublich guten "Sixth Sense" hat er ja mit "Unbreakable" einen ziemlichen Langeweiler abgeliefert, der den vielen guten Ideen und der eigentlich einfallsreichen Story sowie dem wirklich guten Soundtrack Unrecht getan hat. "Unbreakable" war viel zu Ernst gehalten und aus irgendwelchen künstlerischen Gründen kam auch nie echte Spannung auf. Daher war ich ein wenig skeptisch mit "Signs": Das Thema Kornkreise versprach eher esoterische Ödnis als eine pfiffige Story und der Trailer erinnerte sehr an die Humorlosigkeit von "Unbreakable". Dennoch, letzten Mittwoch abend hatte ich Lust auf Kino und da Minority Report ausverkauft war, setzte ich mich mit etwa zehn anderen Besuchern in ein Riesenkino und schaute mir "Signs" an. Was soll ich sagen? Er ist gut!
Der Film hat einige Erzählebenen, was ihn zum ersten Film dieses Regisseurs macht, den man sich mehr als einmal anschauen kann (die anderen Beiden leben allein von der Auflösung am Ende): Der Plot ist ein richtig guter Gag, denn er erzählt im Hintergrund im Prinzip H.G. Wells "Krieg der Welten" bzw. eine waschechte Alieninvasion im Stil der SciFi-Movies der vierziger und fünfziger Jahre. Wenn man solche Filme kennt, ist diese Hintergrundstory klar, kennt man sie nicht, kann es aber sein, daß man in den wie ein Kammerspiel gefilmten Bildern etwas verloren geht, denn man sieht von dieser weltweiten Invasion so gut wie gar nichts, außer in verwaschenen CNN-Bildern im Fernsehen: Das geht sogar so weit, daß sich die Kamera zur heiße Phase des Alienüberfalls auf die Welt ausschließlich mit den Protagonisten im Keller des Hauses aufhält und man hört lediglich die marodierenden Horden das Haus durchsuchen.
Der Humor ist also extrem subtil, aber er ist ständig vorhanden: Die Sterilität des Vorgängers fehlt dadurch völlig und man kann sich gut auf die Hauptpersonen einlassen. Gibson spielt herrlich, die Kinder sind allerdings (wieder mal) die echten Highlights. Ich erzähle nichts darüber, worum es im Film wirklich geht, nur so viel: Die Kritiker, die sagen, es ist alles so Christlich, haben einen der vielen Unterplots mit der Hauptstory verwechselt... von Jens Scholz direct link
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