Freitag, November 08, 2002
Yann Tiersen
Ein ganz wunderbares Konzert war das gestern in Ludwigshafen. Nachdem wir ihn letztens in Barcelona schon "verpasst" hatten klappte es gestern ganz spontan und kurzfristig in Ludwigshafen und so saßen wir gute eineinhalb Stunden im Pfalzbau und genossen die Mischung aus wildem Folk und romantischem verspielten Mix aus Minimalmusik und Jazz, die uns da von bis zu zehn Musikern auf bis zu 11 Instrumenten (Tiersen spielt ja immer mal wieder zwei gleichzeitig) entgegenspülte. Lustig war, daß die Musiker sich dabei immer mal wieder an andere Instrumente setzen: der Schlagzeuger Christian Quermalet spielte mal E-Gitarre, mal Bass und ein Lied sang er auch ("les jours tristes", übrigens mein Lieblingslied auf der aktuellen CD). Claire Pichet, die Sängerin, durfte immer mal wieder an Xylophon und Vibraphon und selbst von den Geigern setzte sich zu einer Zugabe noch einer ans Klavier.
Begeistert war ich auch von der Spielfreude und Experimentierlust: Ständig wurden Instrumente so ganz anders gespielt als man es gewohnt ist, die normalerweise immer im Vordergrund stehende E-Gitarren wurden vor allem dazu genutzt, sehr schräge Hintergrundgeräusche zu entwickeln (wozu es zuweilen nötig war, mit dem Griff eines Schraubenziehers über die Saiten zu schraddeln) und bei einem der Zugaben spielte Marc Sens nicht mit der Gitarre sondern nur mit dem Klinkenstecker.
Wenn Tiersen noch irgendwo spielen sollte und ihr habt zufällig Zeit, geht hin. Mit so viel Kreativität wird man nicht so oft überschüttet.
Übrigens ist seine Webseite grade von irgendwelchen Hackern defaced worden - mal sehn, wann das gefixt wird. Solange kann man ja auch hier vorbeischauen. von Jens Scholz direct link
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