Montag, Dezember 02, 2002
Episode II auf DVD
Die DVD-Version von Episode I hatte mich damals ja schon sehr über die - wenn ichs wohlmeinend ausdrücke - gröberen Schwächen der Story hinweggetröstet, denn man konnte sich angesichts des sehr stimmungsvollen Making-Of's und des anderes Zusatzmaterials (das die offensichtlich doch vorhandenen Kritikfähigkeit der Macher nicht aussparte) den Film durch den Hintereingang doch noch erschliessen.
Bei Episode II nun wäre dies fast nicht mehr nötig, dachte ich, denn er hat mir so schon sehr gut gefallen, vor allem, weil er die vielen Fehler von Episode I vermied und langsam den Anschluß an die drei "nachfolger" findet (Ewan McGregor nimmt auch schon ständig Alec Guinness Posen ein). Richtig "schlechte" Stellen wie zum Beispiel das sinnlose Jump'n'Run in der Roboterfabrik waren eher die Ausnahme.
Dennoch: Auch hier ist das Zusatzmaterial wieder ein gewaltiger Augenöffner. Die 12 Featurettes gehen jede einzeln detailliert und teilweise mit selbstkritischem Humor auf ein besonderes Thema ein, z.B. die Auswahl des Darstellers von Anakin, die (so gut wie nicht mehr vorhandenen) Locations oder welche Ideen hinter den vielen Nebenfiguren stehen. Ein wenig mehr Wert gelegt wird insgesamt diesmal auf die Technik. Es kann sein, dass das den ein oder anderen langweilt, aber mich fasziniert sowas und ich bin daher ziemlich begeistert über die genaue Darstellung des digitalen Aufzeichnungs- und bearbeitungsprozesses des Filmes. Auch das Feature über die Soundbearbeitung ist hochinteressant, vor allem, weil man auch Einblicke in die Arbeitsweise für die "alten" Filme erhält, allerdings kann auch das für weniger technisch interessierte Menschen etwas zu sehr ins Detail gehen.
Die Audiokommentare sind wie schon bei Episode I unendliche Quellen von Insiderwissen, George Lucas und Rick McCallum schaffen zuweilen kaum, die vielen Infos, die sie im Kopf mittragen, auszusprechen.
Die zusätzlichen Szenen sind visuell ok, geben dem Film allerdings keine neuen Impulse, das Abendessen bei Padmes Eltern ist vielleicht eine kleine Ausnahme. Sicher schaut man sich die als erstes an, aber sie sind es dennoch, die aus dem Zusatzmaterial letztlich den geringsten Eindruck hinterlassen.
Die DVD ist technisch brilliant präsentiert (verschiedene wechselnde Menuanimationen und coole Übergänge inklusive). Ton und Bild sind natürlich oberste Spitzenklasse. Einen Unterschied des direkt aufgenommenen digitalen Bildes zu dem analogen von Episode I gibts freilich nicht: die MPEG-Komprimierung verliert logischerweise mehr Informationen als beide Vorlagen. Somit ist der Hinweis auf das rein digitale Mastering eigentlich nur ein Marketingargument. von Jens Scholz direct link
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