Montag, Januar 06, 2003
Ironie überfordert Justiz
Ein typischer Telepolis-Troll, der seine Minderwertigkeitskomplexe in agressiven Machtphantastereien auslässt verklagt einen Forumsteilnehmer, er ihn in einer satirischen Antwort seine eigene Ausdrucksweise, nur mit einem anderen Ziel (Amis statt Taliban), spiegelt.
Jeder hats kapiert, ausser der Staatsanwalt, der auf die anonyme Klage jenes Trolls Gewaltverherrlichung und Volksverhetzung (geht es ja um die Amis, die Taliban scheinen ja kein Volk zu sein) vermeint abstrafen zu müssen.
Was mich als DSL-Nutzer, der auf vielen Foren unter Realnamen schreibt und auch gerne mal ironisch wird dabei auffällt ist die Art und Weise der "Beweisaufnahme". Da werden mal schnell Telekom-Verbindungsdaten weitergegeben und, was ich nun schon öfter lese, ignoriert die Staatsanwaltschaft ihre Verpflichtung, die entlastenden Umstände ebenso zu sammeln, wie die belastenden. Telepolis meint, das liege womöglich an der völligen Unbedarftheit im Umgang mit Internetforen. Ich würde das nicht auf das Internet beschränken: Hier liegt eine völlige Unbedarftheit im Umgang mit Satire und Meinungsfreiheit ganz allgemein vor.
Zum Thema Nutzerdatenweitergabe kann man sich um die Einhaltung des Datenschutzes allerdings ganz gut selbst kümmern: Ich empfehle da dringend die Nutzung von JAP, einem ganz prima Anonymizer, der mit wachsender Nutzerzahl auch wachsende Anonymität beim Surfen gewährleistet. von Jens Scholz direct link
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