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Montag, Januar 20, 2003

Life one: Warum ich kein Cartoonzeichner wurde
In der elften Klasse wars, da wollte unser Kunstlehrer einen Trickfilm mit uns machen: Die Protagonisten hatte ich entworfen, es waren sehr einfache Wollknäuel mit grossen Gnubbelnasen und ich hatte eine Kleinfamilie zusammen, als klar war, dass der Rest der Klasse es wohl trotz aller Einfachheit nicht schaffen würde, mit diesen Figuren zurecht zu kommen (es gab letztlich nur einen, der grafisch mitkam, das war Gundolf Scherwitz, der, wenn ich den Google-Ergebnissen trauen darf, jetzt irgendwas mit Architektur zu tun hat). Daher liessen wir das Projekt fallen und machten doch wieder "normalen" Kunstunterreicht.
Der Kunstlehrer aber fragte mich, ob er die Studien für die Figuren mal seinem Bruder mitgeben dürfe, da der im Spielzeugbusiness tätig sei und sie womöglich irgendwo unterbringen könnte. Das war natürlich klasse. Hey, meine Figuren könnten mal die Schlümpfe des kommenden Jahrzehnts werden oder die Monchichis der nächsten Generation!
Jedenfalls gab ich ihm die Zeichnungen: Fünf komplett ausgestattete Figuren, der Sohn z.B. hatte ne Schirmmütze und Skateboard, von vorne und von der Seite in Steckbriefform. Sogar ein Schriftzug war dabei, da die Figuren schon benannt waren: "Die Schniefels" (sagt jetzt nichts!) in Glubschbuchstaben.
Monate vergingen. Ich fragte alle zwei Wochen, ob es was neues gibt, aber mein Kunstlehrer wusste nichts. Dann irgendwann drückte er mir einen Scheck in die Hand: 250 Mark. Ich war Platt. Wahnsinn! Für ein paar Zeichnungen, aber er sagte auch, dass da wahrscheinlich nicht mehr draus würde. Die wenigsten Ideen gelängen zu einer Produktreife, mit der irgendwann mal Geld zu verdienen sei. Das war mir wurscht. 250 Mark waren wahnsinnig viel Geld 1987 für einen ahnungslosen Schüler.
Danach redete mein Kunstlehrer nicht mehr viel mit mir. Die letzten zwei Klassenstufen hatten wir zwar auch jemanden anderen, aber dennoch hatte ich das ungute Gefühl, er ging mir ständig aus dem Weg. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, über die ganzen letzten zwei Schuljahre: Hatte ich ihn etwa zu lange wegen dieser Geschichte immer wieder angelabert, so dass er mir irgendwann entnervt mit Geld das Maul gestopft hatte? Ich war mir zuletzt ganz sicher dass es das gewesen sein muss, denn zwei Jahre die kalte Schulter gezeigt zu bekommen, da muss ich mich schon schwer daneben benommen haben.
Es tat mir echt leid. Ziemlich lange. Ich nehme mir sowas echt zu Herzen. Und dann, ich hatte inzwischen meinen Zivildienst begonnen und Nachtdienst bei einer Oma zu Hause, die nicht aus dem Bett konnte, habe ich herausgefunden, wie es wirklich gewesen ist. Beim Blättern in irgendeiner dieser Omazeitungen, Das Goldene Blatt, Frau mit Herz, keine Ahnung, da fand ich einen Comicstrip: Die Schniefels. Drei Bilder, in denen Sohn Schniefel mit Mama Schniefel irgendeinen Cartoon-Kalauer riss. In Farbe. Meine Schniefels, meine Figuren, meine Farben, mein verdammter Titelschriftzug! Copyright irgendwer, dessen Name ich nicht kenne. Das schlechte Gewissen hatte mein Kunstlehrer. Deshalb redete er nicht mit mir. Ich war so geschockt, ich habe weder die Zeitung behalten noch mir gemerkt, wie sie hiess, oder wie der Mann hiess, der mit meinen Figuren Geld verdiente.
Ich Schaf! Ich dachte damals nur: "Das passiert mir nicht nochmal". Und gab die Idee, Comics zu zeichnen unter langsamen Rühren in den Ausguss. One down, eight to go.
Lied: "Your latest trick" - Dire Straits
von Jens Scholz   direct link     
 
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