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Freitag, Januar 24, 2003

Life three: Von alten und neuen Kulturen und Sprachen
Geisteswissenschaften zu studieren ist ja immer damit verbunden, dass man ständig gefragt wird, was man denn damit mal machen kann. "Nix" war meine Antwort meistens, vor allem, weil ich keine Lust auf die immer gleichen Diskussionen hatte. "Und was willste dann mal machen?" ist ja die folgerichtig nächste Frage gewesen. Die stellte sich mir aber nicht, denn ich hatte das Studium in Semitistik, Islamwissenschaften und Iranistik nicht mit der Überlegung begonnen, was ich hinterher damit vorhaben könnte, sondern, weil mich der Inhalt so sehr interessierte, dass ich mich für ein paar Jahre intensiv damit beschäftigen wollte. Ich hing zu dieser Zeit und auch während des Studiums viel auf Mittelaltermärkten herum und spielte mit grossem Vergnügen dort den orientalischen Reisenden.
Ich wollte daher all diese faszinierenden Schriften lernen, wollte die Kultur verstehen, die Geschichte und die Mentalität des sogenannten nahen Ostens. Ich belegte dementsprechend vor allem die Sprachseminare. Im Grundstudium waren das Althebräisch und Arabisch als Pflichtfächer, dann Altsyrisch (bekannt wohl vor allem von den Qumran-Rollen) und Damaszenisch, sowie Persisch für mein Nebenfach Iranistik. Nach der Zwischenprüfung legte ich dann los mit Amharisch (also Äthiopisch), Turoyo, Mandäisch (die Mandäer haben eine unglaublich interessante zoroastrische Religion) und ein paar aramäischen Dialekten, die ich jetzt gar nicht mehr alle zusammenbekomme. Das ganze wurde begleitet von ein paar thematischen Seminaren, die sich mit Religions- und Kulturgeschichte befassten.
Es war eine tolle Zeit, ich wohnte in Heidelberg in einer klasse WG, und ich kann nur jedem empfehlen, nach dem Schulabschluss auch ein paar Jahre einfach nur in das Thema zu investieren, das einen interessiert und zu versuchen, sich ansonsten einfach mit nem Job durchzuschlagen, der einem den Rücken freihält. Diese Gelegenheit wird nämlich so schnell nicht wieder kommen.
Tja, warum hab ich den Magister dann nicht gemacht? Ich hätte wirklich nicht mehr lange gebraucht und mein Doc fragte mich auch schon nach Themen, um mir Mut zu machen, es anzugehen. Aber es gab vier wichtige Gründe: Erstens hatte ich das Studium gar nicht mit dem Vorhaben begonnen, einen Abschluss zu schaffen sondern folgte nur meinem Interesse. Ich nahm mir vor, so lange zu studieren, bis ich entweder fertig werde oder keine Lust mehr habe. Ich wollte mich auf keinen Fall unter einen Erfolgszwang setzen, insoweit war auch das Mut machen meines Docs gar nicht nötig, denn Prüfungsangst hatte ich eigentlich noch nie, dazu war ich in der Schule schon zu oft auf der Kippe gestanden, so dass eine einzige Arbeit alles rumreissen musste.
Zweitens war unser erstes Kind unterwegs. Ich hatte mein Grundstudium nach bummeligen dreieinhalb Jahren gerade fertig, Astrid war mit ihrem Studium aber nur noch ein Jahr vor dem Abschluss und sie studierte immerhin einen echten Beruf. Daher nahm ich ein Urlaubssemester im Sommer, so dass ich nahezu das ganze Jahr (Wintersemesterferien, Semester und Sommersemesterferien), in dem sie noch studierte, frei hatte. In dieser Zeit erkannte ich aber, dass sich mein Interesse an den Studienthemen nun doch schon ziemlich erschöpft hatte, es wäre nur noch in noch mehr Details gegangen, die mich aber nicht wirklich lockten.
Drittens hatte ich inzwischen in einem CD-Rom-Laden angefangen, Internetkurse zu geben. Jakob, der Besitzer, und ich hatten auch noch mehr Ideen, in Richtung Webdesign und Marketing (er kam aus der klassischen Werbung). Das Internet war damals aber noch so jung, dass es einen solchen Bedarf noch gar nicht gab. Nachdem Jakob dann auch noch durch eine geschlossene Fensterscheibe lief und erstmal für längere Zeit ausfiel, begruben wir diese Pläne. Jedoch fragten seine Internetprovider mich, ob ich nicht bei ihnen ein wenig mithelfen könnte. Das war dann die Gelegenheit: Da erkannte ich richtig, dass das mal ein Beruf wird und schlug natürlich zu (Dazu kommt später aber mehr).
Viertens ein logistisches Problem: Die Fakultät zog von Heidelberg weg. Ich hätte mitziehen müssen. Dazu hatte ich keine Lust und es war die beste Gelegenheit, den Absprung zu schaffen und nicht als Dauerstudent zu enden. One more gone, six to go.
Lied: Mike Batt, Ride to Agadir
von Jens Scholz   direct link     
 
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