Montag, März 03, 2003
Fememord bei Musketiers
Her Pahl ist ganz erstaunt über das Ende von Lady de Winter, das im übrigens empfehlenswerten 3-Musketiere-Doppelpack etwas eindeutiger ist als in der Fernsehfassung. Allerdings habe ich das eigentlich schon als Kind beim ersten Mal, als ich den Film gesehen habe (vor zig Jahren, als es nur drei Programme gab) ganz gut kapiert, so dass der längere Schluss tatsächlich nichts wesentliches zur Geschichte mehr beiträgt und wohl deswegen auch geschnitten wurde.
Was ich einfach grandios finde an den Lester-Filmen ist die klare Absage an Heldentum und die gerechte Sache, für die normalerweise immer so tapfer gekämpft wird. Ich bin immer wieder begeistert, wie konsequent sich die beiden Filme an Dumas Vorlage halten, in der es eigentlich immer nur darum geht, sich möglichst an der Spitze der Fresskette zu halten. Die "Helden" sind zynische Snobs, die aus Spass töten und um das legal tun zu können, Musketiere geworden sind (Ich war übrigens immer ein grosser Fan von Oliver Reed als Alki-Athos).
Diese ganzen, vor lauter Versuchen, den Helden irgendwie doch noch moralisch einwandfreie Motive zu verpassen, völlig hölzernen Hollywood-Versuche sind genau deswegen auch kläglichst gescheitert, ich erinnere nur an die politisch korrekte Version des Todes von Mylady (der Fememord wird nur vorgetäuscht, um sie zu läutern, was auch gelingt und sie springt dann freiwillig von der Klippe - was für ein Müll!) in der schlimmsten aller Umsetzungen mit Kiefer Sutherland. von Jens Scholz direct link
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