Dienstag, März 11, 2003
Spacecenter Babylon 5 - Staffel 2
Für die erste Staffel "Signs & Portents" (Achtung, die aktuelle Auflage hat wohl einen Fehler auf der sechsten DVD, der bei 16:9 Fernsehern zu Problemen führen soll) brauchte man etwas guten Willen, um durchzuhalten, denn durch den bislang einmaligen Aufbau der Story über fünf Jahre musste man sich ziemlich umgewöhnen: Eine komplette Staffel als Exposition kam im ersten Anschauen ein wenig langweilig daher, da man die grosse Rahmenhandlung nicht wirklich erkennen konnte.
Die zweite Staffel "The Coming of Shadows" nun hat diese Probleme nicht mehr und plötzlich, von der ersten Folge an, hat man das Gefühl, da hat jemand Nitro in den Tank geschüttet, so geht die Fahrt ab: Ist ja kein Wunder, denn die erste Staffel endete ja gleich mit mehreren Cliffhangern: Der Präsident wird ermordet, Garibaldi wird angeschossen und liegt im Koma, Delenn ist in einem Cocoon verschwunden...und damit das nicht reicht, beginnt die zweite Staffel gleich mit der Absetzung des Commanders und der Neubesetzung seiner Stelle durch einen Militär, der mit der für einen solchen typischen undiplomatischen Arroganz ins Geschehen platzt und erst einmal ordentlich aneckt.
Einige der besten Folgen der Serie finden sich in dieser Box, die wie schon die Erste in neuer Bild- und Tonqualität erstrahlt und das ein oder andere schicke Extra mitbringt. Ebenfalls ist die englische Originaltonspur dabei, die wesentlich zur Stimmung beiträgt: Die Originalstimmen von Andreas Katsulas (G'Kar) und Peter Jurasik (Londo Mollari) sind sträflich schwach synchronisiert worden.
Das Babylon 5 Universum scheint mit Hyperlichtgeschwindigkeit zu explodieren: Ein riesiger Mythenteppich wird hier (im Gegensatz zur noch recht technischen ersten Staffel) aufgerollt, durch eine ebenso grosse Verschwörung um die Machtergreifung des Vizepräsidenten gerät Babylon 5 in schwere politische Bedrängnis und die gute Ausarbeitung der Charaktere zahlt sich aus: Man hat ein riesiges Ensemble an Darstellern, von denen man jeden einzelnen, selbst unmoralischen oder gar "bösen", vertehen und schätzen lernt. Die CGIs sind wesentlich besser als noch in der ersten Staffel, das PSI-Corps mischt sich ein und Walter Koenig (Chekov aus Star Trek) spielt wieder Oscarreif die Rolle seines Lebens als Alfred Bester.
"The Geometry of Shadows", "The Coming of Shadows" und "In the Shadows of Z'Ha'Dum" sind die Schlüsselfolgen der Gesamtstory, die so geschickt geschrieben sind, dass man beim ersten sehen noch nicht bemerkt, wie viel eigentlich hier schon verraten wird.
Die besten Einzelfolgen sind "And now for a Word", das inzwischen erstaunlich aktuelle Bezüge hat (Es geht um die Manipulation von Medien) und "Comes the Inquisitor", eine der mystischsten Folgen der zweiten Staffel. von Jens Scholz direct link
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