Freitag, März 14, 2003
USA goes USSR: Murdochs neue Prawda
"Sind die Medien tatsächlich ein Spiegelbild der Macht, ist die hegemoniale Rolle Amerikas schon jetzt von einer imperialen abgelöst", urteilt Thomas Nehls, Leiter des New Yorker ARD-Hörfunkstudios, über die Meinungsmache vieler Mainstream-Medien: "Nicht einmal mehr das Freund-Feind-Denken wird thematisiert; die gedanklichen Feinde sind - auch von den Medien - für irrelevant erklärt."US-Diplomat John Kiesling fürchtet, dass die informationelle Selbstabschottung der Supermacht rasch zu ähnlich verhängnisvollen Wahrnehmungsdefiziten führen könnte, wie sie bereits die Machthabenden in Moskau und Tel Aviv befallen haben, berichtet der Spiegel. Das glaube ich allerdings nicht, das Internet ist inzwischen ebenso ein Massenmedium wie Zeitungen und Fernsehen. Da fällt auch der Spiegel noch immer auf veraltete Gewichtungseinteilungen herein. Wenn ein Murdoch über einen grossen Verbreitungsgrad in den "alten" Medien verfügt führt das nicht zu einer einheitlichen Meinung in der Bevölkerung, sondern zu einer Schwächung seiner Glaubwürdigkeit und der der anderen kommerziell ausgerichteten Nachrichtenmedien.
Letztlich graben sich derartige Dinosaurier ihr Grab, denn sie beschleunigen den Niedergang des klassischen Journalismus. Wir sind eben nicht mehr im Russland der Achtziger. Aber alte Männer wie Murdoch, Bush und Rumsfeld werden das bei der nächsten Wahl sicher lernen, sollten sie bis dahin nicht eine Möglichkeit gefunden haben, die zur letzten Wahl in Florida erfolgreich durchexerzierten Manipulationen zu perfektionieren.
Auf einer "Mission from God" zu sein funktioniert nunmal nur im Kino. von Jens Scholz direct link
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