Dienstag, April 08, 2003
Al Jazeera
The Register referiert über die Probleme des Senders Al Jazeera und stellt fest, dass das Internet weitaus weniger geeignet ist, Meinungsfreiheit zu gewährleisten, als man gemeinhin annimmt. Er nimmt die immer wieder erfolgreich verhinderte Veröffentlichung der englischsprachigen Seiten des Senders als Beweis, dass im Internet Free Speech nur möglich ist, solange man keine nennenswerte Reichweite, spich Leserzahlen, hat:The Internet is different, however, in that despite it being, allegedly, the New Frontier, the ultimate medium for free speech, it's also eminently suited to the suppression of free speech. Sure, anybody can set up a web site and say whatever they like, but only if not too many people read what they say, and only if they're careful about what it is they say. Say something controversial that enough people don't like, and you'll get attacked. Say something particular pressure groups don't like, and you'll get attacked on multiple fronts, bombarded via email, mail and voice phone, indirectly via your neighbours, other people in your organisation, hosts your organisation deals with, other outfits using the same hosts who don't like the publicity...So leicht es ist, die Internetpräsenz des englischsprachigen arabischen Newssenders zu verhindern, so schwer ist es andererseits jedoch, die Ausstrahlung des TV-Programmes von Al Jazeera zu stoppen. The Register kommt daher zum Schluss, dass die "alte Technik" doch noch wesentlich mehr Freiheit erlaubt.
Das stimmt zwar, ist aber meiner Ansicht viel zu kurz gedacht: Er vergisst zum Beispiel, dass dafür natürlich auch wesentlich mehr technischer und finanzieller Aufwand betrieben wird. Ein kommerzieller Sender, der im Internet ebenfalls eine grosse Rolle spielen möchte, muss natürlich für die Bereitstellung und problemlose Erreichbarkeit auch im Internet einen ganz anderen Aufwand betreiben als ein regionaler Newsdienst oder eine Privatperson. Das Internet ist, was Meinungsfeiheit angeht, eben nicht unbedingt für Firmen und Medien geeignet, die ohnehin schon über die herkömmlichen Verbreitungswege eine breite Öffentlichkeit erreichen sondern eben für jene, die diese Möglichkeiten bislang nie hatten. von Jens Scholz direct link
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