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Montag, Mai 19, 2003

Ich darf mal eben
Heute in der Kantine marschiert der Herr Kollege mit den Worten "Ich darf mal eben zum Hernn xy durchgehen." flugs an 7 Personen vorbei, die brav in der Schlange standen, die an der Salattheke vorbei über die Getränkeausgabe zur Essensausgabe führte. Meine Reaktion war "Warum?", die jedoch ignoriert wurde. Der Herr Kollege war schon ins Gespräch vertieft mit Herrn xy, um zu beweisen, wie gerechtfertigt sein Ansinnen war, sich an uns vorbeizudrängeln.
Es gibt diese Leute überall, die meinen, sie dürften mal eben auf Kosten ihrer Mitmenschen einen schnellen Vorteil erhalten und all das ignorieren, was andere Menschen Höflichkeit oder Kinderstube nennen. Diese Menschen glauben, dies sei eine Eigenschaft eines Machers. Etwas, was den erfolgreichen vom normalen Menschen unterscheidet: "So musst Du's machen, sonst kommst Du zu nichts."
Noch ein gutes Stück weiter vor ihm stand ein Kollege von uns und wir dachten kurz nach, ob wir nicht auch mal eben zu ihm durchgehen dürfen sollten. Dazu hätten wir uns aber noch an ein paar Leuten mehr vorbeidrängeln müssen und da wir keine Erfolgstypen sind sondern glauben, Höflichkeit ist wichtiger als es einem Wichtigtuer heimzuzahlen, haben wirs gelassen.
Leider ist mir erst später eingefallen, was die korrekte Reaktion gewesen wäre: Ihm zu sagen "Sie dürfen nicht, aber bitten sie den Hernn xy doch einfach, zu Ihnen hinter zu kommen".
"Ich darf mal eben" ist der Ausdruck einer Mentalität, die in Deutschland grassiert. Sie ist das Credo derer, die meinen, Sozialausgaben seien Geldverschwendung. Das Vergessen des Umstandes, dass man in einer Gesellschaft lebt, in der jeder Mensch dieselben Rechte hat und man diese nicht "mal eben" ignorieren darf, nur weil man es vielleicht grade kann, ohne dafür sanktioniert zu werden. Ich ärgere mich nicht deswegen über ihn, weil ich 2 Minuten länger in der Schlange stand, sondern weil er sich über mich stellt dadurch, dass er sich selbst etwas erlaubt, was eigentlich ich ihm erlauben müsste (und was ich, hätte er gefragt, ihm auch tatsächlich erlaubt hätte). Ein "Darf ich?" spricht mich auf gleicher Eben an, ein "Ich darf" sagt mir, dass er davon ausgeht, dass ich es nicht Wert bin, anständig gefragt zu werden.
von Jens Scholz   direct link     
 
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personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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