Samstag, August 02, 2003

Keanu Reeves spielt John Constantine

Mist, ich wollts eigentlich etwas spannender machen, aber jetzt isses mir schon in der Überschrift rausgerutscht. Tja, nachdem zum Glück Nicolas Cage nicht unseren englischen Kollegen spielen durfte und das Projekt letztes Jahr auch erstmal gestorben war hat man sich angesichts der vielen erfolgreichen Comicverfilmungen leider doch wieder daran gemacht, den Conjob auf die Leinwand zu bringen.
Leider offensichtlich immer noch mit demselben schlechten Drehbuch, das Herrn Singh (The Cell) dazu brachte, den Regiesessel zu räumen.
Das wenige das man noch dazu hört ist, wie für DC-Comic Verfilmungen leider üblich, beängstigend: Ein PG-13 Rating? Für einen Comic für Erwachsene, dessen harmloseste Eigenschaft ist, dass die Protagonisten ununterbrochen am Fluchen sind?
Ein Videoclipregisseur von Britney Spears-Videos? Für einen Comic, in dem es vor allem um innere Konflikte in einer subtilen, unsichtbaren, nicht fassbaren Welt der Magie geht?
Stan Winston kreiert Monster und die Zusammenfassung der Produzentin lautet "It's really focused on John Constantine, and it's more spiritual. He sends demons back down to hell"? Oje! Das hört sich an wie John Constantine als männliche Buffy, nicht wie ein kettenrauchender englischer (englisch, Herr Nuschel-Reeeves, ist diese Sprache ohne den amerikanischen Surferakzent und man benutzt viel mehr Worte in einem Satz) Zyniker, dessen einzige Illusion es ist, dass er glaubt, keine mehr zu haben.
Herr Cage hats übrigens endlich doch geschafft, einen Comichelden abzubekommen (er bemüht sich ja seit Jahren rührend darum) und spielt demnächst den Ghost Rider. Ein Marvel-Held, könnte also durchaus ein ordentlicher Film werden.
Und heute Nacht im zweiten Programm kann man übrigens einen der besten Comic-Verfilmungen überhaupt ansehen. The Crow. Hat mich 94 im Kino umgehauen - und übrigens kann man dort die Vorlage für die Jagd über die Dächer aus der Matrix sehen.

von Jens Scholz   direct link