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Montag, Januar 19, 2004

Cave Parentem
Scheint irgendwie grade mein Thema zu sein, jedenfalls bin ich seit Dezember dabei, mich mit Familie und Eltern zu beschäftigen. Vor allem meine eigene(n), aber auch ganz allgemein.
Der Punkt, an dem ich grade knabbere ist der mit den vererbten Problemen. Das Leben wäre so einfach, wenn es da diesen blöden Mechanismus nicht gäbe, der einem die Probleme mitgibt, die die eigenen Eltern nicht lösen konnten. Das alleine wäre ja auch noch nicht das Problem, denn es ist ja tatsächlich so, dass sie nunmal Themen haben, die sie nicht aufzulösen imstande sind, und wo sollen die hin? Natürlich erbt man die und darf sich an der Verarbeitung versuchen, normalerweise erfolgreicher als die Eltern, weil man das Problem ja nicht verursacht hat. So in etwa argumentiert die Traumaforschung (die da ja das "Glück" hatte, mit der Nachkriegsgeneration ein extrem homogenes Forschungsfeld gehabt zu haben) auch:
Ein Trauma erstreckt sich über drei Generationen. Die, die es erlebt, ist nicht fähig, es auch zu verarbeiten. Das tun deren Kinder, und die haben damit auch ordentlich zu tun. Wieder deren Kinder nun lösen den Komplex dann fertig auf, indem sie ihn nicht mehr annehmen müssen. Selbst wirklich schlimme Traumata sind also in der übernächsten Generation erledigt, was sehr beruhigend ist.
Scheint mir also eine einigermassen sinnvolle Einrichtung zu sein und wenn man erstmal akzeptiert hat, dass man von den Eltern einige Pakete mit solchen Erbstücken ins innere Eigenheim gestellt bekommt, kann man auch damit arbeiten.
Wenn da nicht noch ein anderes Problem wäre, und das ist die Abhängigkeit von solchen Problemen und die Schwierigkeit, die Eltern damit haben können, dass die Kinder die Probleme tatsächlich besser in den Griff bekommen als sie selbst. Dann beginnen seltsame Spielchen und sehr unbewusste, nichtsdestotrotz aber einfach nur unfaire Manipulationen mit dem Ziel, es den Kindern so schwer wie möglich bei der Bearbeitung der Erbschaft zu machen, sie zu verunsichern und zu behindern. Warum? Naja, ich denke, einerseits kann es schon das Selbstwertgefühl belasten, wenn man da erkennt, dass die Kinder erstens über einen hinauswachsen (und den Weg an der Stelle, an der sie selbst nicht mehr weiterkommen einfach weitergehen) und man zweitens nicht mehr derjenige ist, von dem die Kinder abhängig sind. Wenn Eltern dann partout nicht loslassen können, werden die richtig fies und bauen einem dieses 'schlimme, schlimme' Problem, das sie selbst nicht auf die Reihe bekommen in dem Moment, in dem sie merken, dass die Kinder das anders und besser anpacken noch viel höher auf als es in Wirklichkeit ist, nur um den Status Quo zu erhalten.
Mit der Frage, warum man das macht, bin ich noch nicht durch. Vielleicht, weil sie Angst vor Machtverlust haben? Oder weil sie fürchten, dass sie hinterher alleine mit ihrem Problem da stehen? Oder weil sie wichtig für ihre Kinder sein wollen und das nicht geht, wenn die Kinder mit dem Päckchen viel weiter kommen als sie selbst?
von Jens Scholz   direct link     
 
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