Mittwoch, März 03, 2004

Oscars

So, der five-seconds time delay ist Mumpitz gegen meine zwei Tage delay, in dem ich vermieden habe, irgendwelche Kommentare zur Verleihung zu lesen. Inzwischen hab ich und war ziemlich verwundert über das Gemaule vom Spiegel oder sogar echten Fölletongs, daß das eine arg brave Veranstaltung gewesen sei. Ja, also Leute, die Oscars sind keien MTV-Movie Awards. Wenn ihr sowas sehen wollt, müßt ihr halt die gucken.
Egal, mir hats gefallen, das Intro war mal wieder herrlich, vor allem Michael Moores Cameo gefiel mir, weil er den Gag mit dem Olifanten mitgemacht hat ("This is just fictional! Shame on you!" - Matsch!). Die Songs waren dieses Jahr alle von der ruhigen Sorte: Ich fürchte, ich muß den Soundtrack von Cold Mountain kaufen. Annie Lennox war phänomenal, auch als sie den Oscar gewonnen hat (oder die anderen LotR-Kategorien abgeräumt wurden) freute sie sich am meisten, hab ich das Gefühl. Jedenfalls scheint sie den Abend sehr genossen zu haben.
Daß Sean Penn und Tim Robbins jeweils gewonnen haben ist ebenfalls erfreulich und die Dankesreden der Beiden haben mir von allen auch am besten gefallen (Die meisten waren doch ziemlich langweilig, diesmal). Abgesehen vom Regisseur der Doku "Fog of War", der sich einen Extra-Applaus einhandelt für seinen Vergleich des momentanen Situation im Irak mit dem Vietnamkrieg. Seltsam, daß die Doku-Reden immer die interessantesten sind.
Na, und den Rest im Schnelldurchgang: Der runnig Gag darüber, wem man in Neu Seeland eigentlich noch danken könnte, die beste Präsentation kommt von Will Farrel und Jack Black, Blake Edwards macht einen typischen Pink Panther Stunt, Charlize Theron hat zu viele Karotten gegessen, wenn ich schwul wäre würde ich Jude Law noch mehr vergöttern als ich es jetzt schon tue, Robin Williams ist der einzige, dessen Witze wirklich immer sitzen, den Gag mit dem Mundspray fand ich sehr cool, "in memoriam" sah diesmal irgendwie sehr nach Pflichtübung aus und daß Michael Jeter gestorben ist, wußte ich gar nicht (das ist der abgerissene schwule Sänger aus meinem immer noch absoluten Lieblingsfilm "Fisher King").
Der Homerun für Jackson war absolut verdient, hat allerdings natürlich die Spannung etwas vermasselt. Und "Seabisquit" werde ich mir nicht ansehen, egal ob Jeff Bridges mitspielt oder wirklich in jeder Werbepause Werbung dafür genervt hat...

von Jens Scholz   direct link