Samstag, Mai 08, 2004
Lewin
ist mein jüngster Sohn. Er ist fünf Jahre alt und ein durch und durch wunderbares Kind. Heute habe ich, da ich mit meinen Eltern einerseits in die Rhön zu einem Kondolenzbesuch mußte, andererseits aber auch Lewin alleine bei mir hatte, weil Astrid unterwegs und Joshua bei einem Freund eingeladen ist, das große Vergnügen gehabt, ihn den ganzen Tag beobachten zu können. Es ist faszinierend, wie sehr er einerseits völlig in sich ruht, aber es dennoch schafft, seinen Willen durchzusetzen.
Er bleibt dabei freundlich, fast schüchtern. Es ging z.B. um die Wahl des Essens. Spargel. Nein, kein Schnitzel und auch keine Pommes. Ich - will - Spargel. Er hat das mir, meiner Mutter und dem Wirt immer wieder ganz geduldig erklärt. Oder er wollte partout zu meiner Tante (bzw. deren Kindern), und eben nicht zu meiner Oma, wohin wir alle eigentlich auf dem Weg waren. Er heult nicht, er quengelt nicht, er sagt einfach nur, "Nein, es geht dort lang", nimmt mich an der Hand und biegt einfach in die gewünschte Richtung ab.
Diese ruhige Art, seinen Willen durchzusetzen, belohne ich jedes mal damit, daß er wirklich bekommt, was er möchte. Also gabs für ihn denn auch Spargel und ich habe mit ihm natürlich meine Tante besucht, während alle anderen schonmal zu meiner Oma vorgelaufen sind.
Jetzt schläft er tief und fest hinter mir im Bett und ich könnte ihn ununterbrochen über den Kopf streicheln. von Jens Scholz direct link
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