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Dienstag, August 31, 2004

A Valid Path
Ich hatte es ja echt nicht leicht mit Alan Parsons, so die letzten drei Alben. Aber irgendwie bin ich halt doch konservativ, wenn es darum geht, was und wer mir gefällt. Da die erste LP (das schwarze Ding mit Loch in der Mitte, das man von zwei Seiten anhören konnte), die ich mir jemals von meinem eigenen Geld kaufte, seine "Pyramid" war und die mich wirklich so faszinierte, daß ich seitdem jede Platte oder CD gekauft habe, wo Alan Parsons Name draufstand, war ich doch die letzten CDs, dann ohne Eric Woolfson, ziemlich genervt davon, wieder und wieder zu sehen, daß er immer noch mit Schnarchnase Ian Bairnson zusammenarbeitete.
Was ich nämlich am Project mochte, waren vor allem die Elektro-Instrumentals. "Lucifer" natürlich (als Intro zu Monitor totgenudelt), Mammagamma und A Dream Within A Dream und Hyper-Gamma-Spaces. Die gesungenen Parts, die im Project vor allem von Eric Woolfson kamen, waren zwar nicht immer gut, aber auch da gabs großartige Highlights, fast alle auf der "I Robot" zum Beispiel. Was mir immer an Parsons gefiel, war die in technischer Hinsicht unerreicht perfekt abgemischte überbordende Masse an gleichzeitigem Geräusch, ob als bombastische Orchestereinlagen (immer dann, wenn Andrew Powell mitgemacht hat) oder eben diese typischen hypnotischen, ineinanderlaufenden Keyboardpatterns, oder die elendig langen Saxophon und Gitarrensoli in Woolfsons Epensongs und vor allem, wenn das alles zusammen kam (z.B. in Turn Of A Friendly Card).
Astrid sagte immer, sie kann sich das nicht lange anhören, weil da viel zu viel "durcheinander" ginge und sie dabei völlig nervös würde. Ich entspanne damit aber (vielleicht auch deswegen das Faible für orchesterbetonte Filmmusik), denn wenn ich das möglichst Laut aufgedreht laufen lasse, kriege ich mein Hirn so sehr mit dem Zuhören der Musik beschäftigt, daß ich dabei richtig abschalten kann.
Nach dem letzten Project-Album "Gaudi", die melodiemäßig in über der Hälfte der Songs aber arg gefällig daherkam, war damals erst mal Schluß und bis zum nächsten Album "Try Anything Once" dauerte es dann richtig lange. Leider wars denn auch nicht der Bringer, auch wenn es mir besser gefällt als das ein oder andere schwächere Project-Album. Seine Instrumentals waren wieder da und wie immer klasse (auch ein orchestrales Powell-Stück fehlte nicht) und zumindest ein richtig schöner Song mit der Stimme von Moira Brennan war auch dabei. Nur, da war dieser Co-Autor, den er plötzlich dabei hatte - der schon erwähnte Ian Bairnson - und dessen Beiträge langweilten wie die Sau. Naja, wenns früher rausgekommen wäre, wäre die Erwartungshaltung vielleicht geringer gewesen, heute höre ich die Scheibe doch ganz gerne. Woolfsons "Freudiana" jedenfalls fand ich damals besser, auch wenn sein Faible für Kitsch ohne Parsons dort zu wenig zurückgehalten wurde und zwischendurch schonmal arg nervt.
Aber es wurde dann auch noch schlimmer statt besser: Die übergrottige "On Air" war der Inbegriff der Langeweile und ist Parsons miesester Wurf. Es fehlte alles, was gut war: Es gab nur belanglose Liedchen mit todlangweiligen Melodien und viel zu langen, öden Gitarrenklimpereien, dafür aber keine Komplexität, kein Rhythmus, kein Bombast, kein Keyboard, keine fünfhundert Spuren im Master. Ich hoffte dann bei der nächsten ("Time Machine") erst auf Besserung, wurde aber wieder enttäuscht, da Bairnson auch hier als Co-Auto fast jeden Liedes auftaucht. Aber zumindest kam der Meister doch wieder etwas durch. Das schöne Intro und mehrere viel zu kurze Instrumentals dazwischen ließen erahnen, daß der alte Geist da irgendwo noch lebt. Dennoch höre ich sie kaum an - es ist mir zu mühselig, die Gurken dazwischen am CD-Player rauszuprogrammieren.
Und nun die neue. A Valid Path, Bairnson kein Thema mehr (hurra!), stattdessen P.J Olsson (kenn' ich nicht) als neuer Co-Autor und Gäste wie Crystal Method und Uberzone, aber auch David Gilmour (und ein witziger Schlußsatz von John Cleese). Und hoppla, da isser ja, der Parsons von Früher: Schön programmierte Keyboardpattern, fast nur Instrumentals, so als ob er für die letzten Alben alles was fehlte auf einmal nachliefern wollte. Nein, das ist auch nichts wirklich innovatives - muß es auch nicht, ich kauf ja nicht Parsons, um mal "was ganz anderes" zu hören, sondern wie schon immer, um die Verwunderung darüber zu spüren, was für ein virtuoser Soundingenieur er ist (wobei man sich ja irgendwann nicht mehr wundern muß - immerhin hat er damals "Wish You Were Here" und "Dark Side of The Moon" gemischt) und mich darüber zu freuen, wie er es schafft, mehr Musik und Töne und Geräusche übereinander zu schichten als jeder Andere, ohne dabei nur noch Brei herauszubekommen sondern diese tollen, komplizierten Tonbastelarbeiten, die ich so lange von ihm vermisst hatte.
von Jens Scholz   direct link     
 
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