Mittwoch, November 03, 2004
Bush soll bleiben
Ich bin übrigens dafür, daß Bush die Wahl gewinnt. Erstens deswegen, weil die USA uns vorführen, was passiert, wenn man radikale Religiöse und Nationalisten wählt und zweitens (und viel wichtiger), weil es dem Rest der Welt mal ganz gut tut, sich mal um ein paar Dinge selbst zu kümmern, weil er sich nicht immer auf das tolle Amerika verlassen kann.
Das Kyoto-Protokoll zum Beispiel ist ja nun ganz ohne die USA ratifiziert worden, was sehr gut ist, denn dadurch, daß Bush sich dort schon so früh rausgeschossen hat sind die Interessen der dortigen Corporates nun völlig außen vor und die weltweite Regelung für den Klimaschutz kann ganz in Ruhe völlig ohne die Einmischung der USA aufgebaut werden. Die müssen irgendwann auch wieder dazu kommen, aber das geht dank der getroffenen Regularien noch längere Zeit nicht, denn im Moment müßten sie sich das viel zu teuer erkaufen.
Auch für die nächste Bundestagswahl ist ein Sieg Bushs vorteilhaft, denn da sich gezeigt hat, daß die Deutschen Kriegstreibern gegenüber doch inzwischen sehr kritisch eingestellt sind, verliert eine Partei, die Bush in den Hintern kriechen, von vorneherein schon mal ein paar Stimmen.
Außerdem halte ich es für druchaus gerecht, wenn die Regierung, die dem Land den ganzen Ärger im Irak eingebrockt hat, auch die Niederlage einsteckt, dort wieder abziehen zu müssen, ohne sich die dortigen Ölreserven abgegriffen zu haben.
Ich habe auch das Gefühl, daß die Demokraten mit einer Niederlage Kerrys als recht wahrscheinliche Möglichkeit rechneten und die kommenden Jahre dazu nutzen wird, ihren tatsächlichen Kandidaten aufzubauen. Bzw. ihre Kandidatin.
Ich bin übrigens immer ein wenig neidisch auf die politische Landschaft da drüben, wenn ich mir Thomas Weblog die letzten Monate angeschaut habe. So eine kräftige Partizipation in politischen Prozessen gibt es hier leider nicht. Das ist schon sehr bewundernswert. von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Kommentar veröffentlichen