Dienstag, Januar 25, 2005
Apfelkram
Ich bin vielleicht einfach zu pragmatisch dafür, aber mir erschließt sich der Bohay um The lost 1984 video nicht wirklich. Warum sollte ich mir zwei Stunden eine Präsentation eines inzwischen völlig veralteten Produktes anschauen? Interessant ist das ganze für mich eigentlich nur wegen des jetzigen Hypes darum und das tatsächlich bemerkenswerte daran ist für mich, daß es tatsächlich gelungen ist, ein altes NTSC Betamax-Video zu digitalisieren (alle unter 25 brauchen das nicht verstehen).
Die Überlegung, warum die Apple-Welt dieses Video wie den Fund des Grals feiert führte in verschiedene Richtungen. Kollege Kais Erklärung ist für mich die griffigste: Die Einführung des Macs war Apples größte und einzige Chance, den Personal-Computer Markt zu erobern. Und sie haben sie vergeigt.
Meine Anmerkung dazu ist, daß es ja damals tatsächlich das einzige Mal war, daß Apple wirklich etwas völlig innovatives hervorgebracht hatte. Vielleicht ist es ja so, daß die ganzen Apple-Gläubigen (irgendwie erinnert mich das ganze ja immer an eine ganz schräge Erlösungsreligion) heute deshalb so auf diesen Film abfahren, weil sie sich seit Jahren genau so etwas wünschen. Es ist damals das Apple-Image begründet worden (wobei, die Leute haben offenbar den Apple II nicht gekannt) und das glüht zwar bis heute nach, wurde aber eigentlich nie wieder durch tatsächliche Taten bestätigt ("iPod, iPod!" hör ichs schreien. Nö, das is eine viel zu teure externe Festplatte, die man nicht einmal als solche verwenden kann).
Daher ist dieser Film wie als wenn plötzlich ein Video von Jesus beim predigen gefunden würde. Der Gottesbeweis.
Ich weiß übrigens noch, was ich dachte, als ich den Mac zum ersten Mal sah: Der Bildschirm ist ja nur halb so groß wie der von meinem Schneider CPC. Und ein bisschen später hatte ich einen wirklich guten Rechner zu Hause stehen: Den Atari ST. von Jens Scholz direct link
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