Sonntag, Mai 15, 2005
Actionflicks
Ich mag die Dinger. Kurzweilige, knallige Filmchen mit einfachen, eher kurzen Dialogen, guten Ideen für schwierige Stiuationen (die freilich völlig unlogisch sind) und immer zum Ausgangspunkt für komplizierte Stunt, Baller- und Verfolgungsjagdorgien werden. Wichtig bei solchen Filmen sind überbordender Gebrauch von Schusswaffen, eine unerschöpfliche Menge namenloser Gegner, die für den jeweiligen BösewichtarbeitenKanonenfutter spielen. Die Besten dieser Filme kommen aus Asien, von Leuten wie Tsui Hark (Time and Tide) oder früher auch mal John Woo (Bullett in the Head). Aber hin und wieder kommt auch mal einer aus dem Land, das solche Filme bis irgendwann in den Achtzigern wirklich auch noch gut konnte, danach aber nur noch D-Müll produzierte, warum, wissen die Götter.
Einen hab ich heute abend wirklich genossen: Ecks vs. Sever (grade für acht E bei Amazon) trifft irgendwie genau meinen Nerv. Er versucht es gar nicht erst mit Logik oder Erklärungen dafür, wie die jeweiligen Actionepisoden zusammenhängen. Ich will mich aber auch gar nicht mit der Frage befassen, wie man einen Bahnhof in einer halben Stunde mal eben vermint und mit haufenweise Sprengfallen ausstattet: Es macht nämlich viel zu viel Spaß, sich die Verwüstung anzusehen, die das verursacht. Ich mag die blöden Sprüche, auch wenn Actionfilmblödsinn wie "Es hätte nicht so weit kommen müssen!" dabei ist. Ich liebe es, Luci Liu zuzusehen, wie sie überhaupt nie den Gesichtsausdruck wechselt oder wenn Antonio Banderas kindische Freude daran hat, einen dieser kaputten kettenrauchenden übercoolen "ich hab nichts zu verlieren"-Charaktere zu spielen.
Allerdings muss ich sagen, daß der Film, so sehr er alle Konventionen eines unterhaltsamen Hirnabschalt-Streifens einhält, in einem Punkt ausschert: Der Sound ist ungewöhnlich gut. Was hier mit dem 5.1-Set gemacht wird ist A-Klasse. Man sitzt immer ganz genau in der Mitte des Geschehens, jedes Geräusch ist perfekt im Raum fixiert. Einmal rauscht das Motorrad links so knapp an einem vorbei, kurz nachdem es aus dem Bild verschwunden ist, daß man sich nach rechts duckt und auch die Musik (das übliche "umz umz umz umz") wabert immer wieder mal in eine Richtung ab, in der grade nichts kaputtgeht. Für Hörfreaks also eine Sonderempfehlung. von Jens Scholz direct link
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