Mittwoch, Juli 13, 2005
Sozial ist...
...wer es schafft, einem mal nicht mit blöden Nazivergleichen auf den Sack zu gehen. Wo aber der tatsächliche Kurzschluss bei der Argumentation "Sozial ist, was Arbeit schafft" ist, erklärt Moe u.a. so:Wenn alles was irgendwie Arbeit schafft sozial ist, so kann man dann beispielsweise den Kündigungsschutz lockern, und denjenigen die dann rausfliegen sagen das sei sozial, da es die Chance einer Neuanstellung älterer Arbeitnehmer erleichtert. Dasselbe geht das mit der Senkung von Mindestlöhnen, die dann plötzlich "sozial" wird, da man für einen Hungerlohn vielleicht eher einen Job bekommt. Und so weiter und so fort. Begriffe und Konzeptionen werden somit pervertiert und mit neuen Bedeutungen versehen.Auch auf die Gefahr, daß sich durchaus leicht der Umkehrschluss "Alles, was nicht Arbeit schafft, kann demnach nicht sozial sein" ziehen lässt, weist er hin, jedoch sehe ich gerade bei unseren Freunden von der CDU durchaus eine noch weitergehende Interpretationsmöglichkeit.
Nämlich "Wer nicht arbeitet, ist auch nicht sozial". Damit hätte man "sozial" ebenfalls endlich in der leistungsorientierten Gesellschaft eingebracht. Daß man die Formel tatsächlich bewusst mit diesen Hintergedanken benutzt halte ich sogar für wahrscheinlich - sorry, aber da ist mein Misstrauen gegen unsere Politiker einfach so groß.
Und dann wären wir natürlich schon langsam wieder bei der Frage, was wir mit all den Sozialschmarotzern tun, die uns sozialen (weil arbeitenden) Menschen auf der Tasche liegen... von Jens Scholz direct link
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