Sonntag, September 04, 2005
PSP ohne Killer-App
wirklich, ich mag das Teil, endlich mal ein ordentlich großes Display, die Verarbeitung scheint sehr stabil zu sein und es liegt verdammt gut in der Hand. Nur: Was soll ich damit, wenn es dafür erstens die Sony-Krankheit, mit ihrem schweineteuren Memorystick schon wieder proprietären Scheiß einzubauen gibt und zweitens nichts, aber auch gar nichts an Software, die die Kiste habenswert macht, sobald man schon einen Rechner, eine Konsole und einen DVD-Player zu Hause und einen MP3-Player in der Hosentasche hat? Filme auf Medien, die nur auf dem PSP laufen, noch dazu nur derselbe Kram, der schon bei mir als DVD im Regal steht werde ich nicht kaufen. Spiele, die ich auf dem Rechner oder der Konsole auf größeren Bildschirmen spiele, werde ich auch nicht nochmal bezahlen.
Irgendwie scheint man da was vergessen zu haben, in den BWLer-Etagen: Erinnert sich jemand, was der Anlass war, sich ein CD-Rom Laufwerk zu kaufen? Weiß noch jemand, warum plötzlich jeder einen 386er brauchte? Oder warum RAM-Speicher plötzlich auf 8MB erweitert werden mußten? Warum man um den Atari 2600 einfach nicht herum kam? Wieso der Gameboy die Welt eroberte? Nein? Es war immer nur ein Anlass: die Killer-App. Das Spiel, das man spielen wollte und wofür man die HArdware drumherum eben auch noch kaufte. Ich habe mir damals ein sauteures Doublespeed CD-Rom Laufwerk gekauft, weil ich Rebel Assault spielen wollte! Mein Bruder mußte einen 386er haben, weil Wing Commander sich sonst nicht mal installierte! Ich kaufte meinem Sohn einen Gameboy und ein Linkkabel, weil er nur so mit Katarina seine Pokemons tauschen konnte. Und so weiter! Es gab immer einen Grund, der nicht die schlichte Geilheit der Maschine war, sondern die eine Anwendung, das eine Spiel, das es Wert ist, die Maschine zu kaufen, auf der es läuft.
Sprich: So lange das Geilste, was die PSP zu bieten hat, Spider-Man und Need for Speed (oder sonst etwas, was auf irgendeinem Gerät läuft, das ich schon habe) ist, bleibt sie im Laden, egal wie hübsch sie ist.
(Ich bin offenbar nicht der Einzige, dem das auffällt) von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Kommentar veröffentlichen