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Freitag, September 02, 2005

Ungeordnetes ordnen
Habe die innere Wette, vermehrt die Schlagzeile "Katrina and the waves" zu lesen, verloren. War wohl doch nicht so offensichtlich.
Spiegel versucht sich in Bild-Methoden und möchte Jürgen Trittin gerne als deutschen Besserwisser gebasht sehen. Morgen gibts ein Interview mit Trittin in der FR-Online, dürfte interessant werden. Echt, Spiegel, das war billig und kenn ich bisher nur von BLÖDeren Blättern.
Die Sache ist doch so, daß es hier um mehrere Themen geht, die zum Teil zusammenhängen, zum Teil aber eben überhaupt nicht. Einmal ist da das selbstgemachte Umweltproblem. Und so lange auf die Leute geschimpft wird, die seit Jahren vor Zuständen wie diesen warnen - nämlich daß die Frequenz von klimabedingten Naturkatastrophen extrem zunimmt, wenn wir die globale Erqwärmung nicht in den Griff kriegen - wird sich nichts ändern, bzw. wird es immer öfter solche verheerenden Wettersituationen geben. Sorry, aber die Leute, die jetzt sagen: "Hallo? Wie oft braucht ihr das noch, um zu kapieren, was sich ändern muss?" als zynisch zu bezeichnen dreht die Sachlage doch komplett um. Zynisch - finde ich - sind doch die, die jetzt die humane Katastrophe bedauern und alles doch so schlimm finden, aber keine Veranlassung sehen, die Ursachen dafür anzugehen. Die versuchen, den Zorn ausgerechnet auf die zu lenken, die sagen worans gelegen hat und was man wirklich tun muß, damit nicht noch schlimmeres passiert, und zwar, weil sie nicht wollen, daß sich etwas ändert.
Das zweite Thema ist das, was den Menschen dort in und um New Orleans passiert ist und noch passiert. Das ist schlimm und da muss sofort alles getan werden, was möglich ist - nicht nur mal eben mit dem Flieger drüberschauen. Das Problem ist nur: Die Nationalgarde hängt im Irak herum, die dringend benötigten Gelder, die der Katastrophenvorsorge (Dammbau usw.) der Gegend hätten zu Gute kommen müssen wurde zu Gunsten des Terrorschutzes zu 44% zusammengestrichen. Die Menschen, die es da unten erwischt hat sind vor allem die Armen (und Schwarzen). Das sind die, die der Aufforderung zur Evakuierung nicht nachkommen konnten, weil sie verdammt nochmal selbst dazu zu Arm gewesen sind. Weil sie z.B. keine Tante in Texas haben, bei der sie Unterschlupf finden können. Das sind die, denen mal wieder jemand sagt, sie seien selbst Schuld. Die Tragödie ist nicht das Wasser, sondern daß nun offensichtlich wird, wie verlassen Du bist, wenn Du in den USA zu den Armen gehörst. So übel waren die einfachsten Menschen im Tsunamigebiet nicht dran! Die wußten, daß sie alle im selben Boot saßen und kamen nicht auf die Idee, aufeinander zu schießen oder gleich jede Zivilisation zu vergessen, nur weil diese nicht mehr in Form von Staatsmacht oder Polizei aufrecht erhalten wird.
Das dritte Thema ist das Politische: Bush ist offensichtlich völlig unfähig, zu reagieren. Wieder mal. Ich erinnere mich gut daran, wie er mit verwirrtem Blick in eine völlige Starre verfiel, als er von den New Yorker Anschlägen hörte. Das erste, was man dann von ihm gehört hat war, daß er keine Hilfe von Außen braucht. Ja nun, er vielleicht nicht, aber Millionen von Menschen im Katastrophengebiet, die wären froh, wenn sich da was getan hätte - man hätte das doch erwarten können von einem Land, das einen derart hohen Anspruch an sich hat, daß es glaubt, ihr "Way of Life" sei der erstrebenswerte für die ganze Welt. Aber es dauerte schon Tage, bis Bush überhaupt mal nachsehen kam, was da passiert sein könnte. Im Tiefflug mit seiner Airforce 1 guckte er durch ein winziges Fensterchen - ich denke nicht, daß er da Menschen gesehen hat...
Und worüber macht sich Deutschland Gedanken? Laut Bild-Zeitung beschäftigt den Deutschen vor allem eins: Der hohe Benzinpreis. Man vergisst beim Aufmacher daher schon mal eben die Kinderstube und pöbelt den Kanzler an, er soll die Reserven rausrücken. Schlimmer aber ist, daß der das auch noch macht! Warum? Haben wir hier Notstand? Ist wirklich die Versorgung bedroht? Wohl eher nicht, würde ich sagen. daß die Reserven dazu benutzt werden sollen, um Preise zu retten halte ich schlicht für Mißbrauch. Man könnte stattdessen ja mal teuer tanken und versuchen, mit dem teuer gekauften Benzin so zu fahren, daß es länger hält (ist ganz leicht, z.B. unter 120 auf der Autobahn fahren statt über 160).
Noch ein Thema? Ich halte Bürgermeister Nagin die Daumen, daß seine Forderung nach sofortiger Hilfe gehört wird. Das war wahrscheinlich mein einziger Kommentar zu dem Thema. Ich versuche jetzt herauszufinden, wo man spenden kann und schließe mit einem Zitat von Thomas:
I was yelling "f*** you" after every sentence of Bush's on the radio this morning, along with most of New Orleans, I expect. I wonder if Commander Flight Suit has the guts to go to the Superdome or the Convention Center, along with the mayor, city council, and governor of these people. They all owe these citizens an apology and their resignations. And then maybe they'll need to make an "Escape from New Orleans" movie about it.
von Jens Scholz   direct link     
 
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