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Samstag, November 26, 2005

The Masters of Uncool
Seit Beginn meiner beruflichen Verbindung mit dem Thema Internet Ende 1993 beobachte ich den Weg der Telekom und deren Auswurf T-Online. Interessant dabei ist, daß sie technisch immer etwas hinterher dackelte, am Ende aber mit viel Geldeinsatz immer wieder aufholen konnte. DSL zum Beispiel gab es schon Mitte der Neunziger, also zu den Zeiten, als Internet Provider noch Firmen waren, bei denen jeder Chef und jeder Mitarbeiter ziemlich genau wußte, wie das, was seine Firma machte, funktionierte (Damals konnte unsere Sekretärin sogar den Radiusserver resetten, wenn er sich aufgehangen hat).
Die Telekom bemühte sich gute vier Jahre verzweifelt bis erfolgreich, den Providern ihre Leitungen zu stören (technisch konnte eine ADSL-Leitung über einen superbilligen Telekom-Stromweg hergestellt werden. Etwas, was der Telekom damals gar nicht passte, denn die wollte zehnmal so teuer Standleitungen verkaufen). T-Online war gegenüber den Providerangeboten elend teuer und unglaublich langsam. Außerdem hielt man in den Neunzigern viel zu lange am teuer entwickelten Steuergeldgrab Datex-J/BTX fest, das typisch deutsch nach der Fertigstellung schon veraltet und ergonomisch völlig unbenutzbar war (ich sag nur *49#).
Worauf ich hinaus will: Das Image der Telekom war in den Gründerjahren des Internet derart schlecht - nämlich als arroganter und überteuerter Innovationsbremser, strotzend von technischer Inkompetenz - daß man auch gleich noch den Fehler drauf setzte, Jahre lang das Bild eines verstaubten, grau/rosa Beamtenstalles zu kommunizieren (der peinlich pseudohippe Robert T. Online mit Krawatte und Anzug anyone?) und der Internetgemeinde regelmäßig mit verklemmten Aktionen wie Abmahnungen von "T-"-Wörtern oder der Nutzung von Magenta zu beweisen, wie Ahnungslos man eigentlich immer noch in diesem Gebiet "Online" ist.
Mit anderen Worten: Die Marke ist so tot, da nutzt es auch nichts, sie in T-Com umzubenennen. Die T-Com rettet momentan lediglich die geerbte Masse des ehemals staatlichen Leitungsnetzes und daß sie den Arsch dort drauf hat. Aber man siehts doch überall. Sobald man die Chance hat, wechselt man dort weg. Nicht daß es bei Arcor und den anderen keine Probleme gäbe, im Gegenteil: Auch dort hat man in den Managementebenen keinen Schimmer mehr von dem, was man da eigentlich tut sondern bastelt "Produkte" mit möglichst undurchschaubaren Bedingungen nach BWL-Lehrbuch. Aber die sind eben eines nicht: Uncool. Verbrannt. Das Bild eines verklemmten Spießers mit Seitenscheitel und braunem Pollunder abgebend, der verzeifelt ruft "Ey, Freunde! Ich bin doch auch hip! Schaut mal, wie toll ich 'Geilomat!' sagen kann!".
Damals, Ende der Neunziger, versuchte man, eine "Communityplattform" (das war der damalige Hype) zu etablieren. Die strotzte nur so von Coolness und Style und Future und Gadgets. Die lief auch ne Weile ganz gut an, bis den ersten Nutzern auffiel, wer der Betreiber ist und schwupp, waren alle weg (z.B. beim damals tatsächlich hippen U-Boot). Jetzt stellt man dort die Weblogs ein. Und was meine obige Einschätzung bestätigt: Keinen interessierts, denn welcher normal tickende Internetbenutzer würde denn ausgerechnet bei denen ein Weblog einrichten? Mieser kanns ja nun wirklich nicht mehr laufen. Bin mal gespannt, wie sich "Musicload" entwickelt. Da macht man ja zumindest nicht den Fehler, allzu laut drauf hinzuweisen, von wems kommt, aber auch nicht, es zu verheimlichen.
von Jens Scholz   direct link     
 
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personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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