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Donnerstag, Januar 19, 2006

Jean-Remy von Matt ist beleidigt
über das undankbare Volk, will jetzt selbst auch nicht mehr Deutschland sein und schrob deswegen vor einer Weile eine bitter beleidigte Rundmail darüber, die der offiziellen Sprachregelung (das mit der "gewünschten öffentlichen Diskussion", ihr wisst schon) der Initiatoren ein wenig bis völlig diametral entgegensteht. Ohne sich im Klaren zu sein, daß die Mailform eventuell nicht das geeignete Medium sind, um herumzuquengeln, jammert er sich herzzerreißend über die böse Presse, die ekligen Weblogs und die fiesen Kollegen aus. Da das einen gewissen Unterhaltungwert hat, ist das inzwischen kein interner Newsletter mehr, sondern gelangt mit ein paar "Wg:"'s mehr versehen auch in meine Mailbox und von dort auf meine "Klowand", viel Spaß:
Meine Mutter hat mir beigebracht, dass man sich für ein Geschenk bedankt, selbst wenn man damit nichts anfangen kann. Wie Recht sie hatte, ist mir gerade wieder klar geworden.

Vor zwei Wochen startete "Du bist Deutschland", die größte gemeinnützige Kampagne aller Zeiten und ein riesiges Geschenk.

Die großen Verlage haben Zeit und Raum im Wert von 35 Millionen Euro geschenkt. 30 Promis der ersten Liga haben Zeit und ihr Gesicht geschenkt. Wir und kempertrautmann haben Zeit und Herzblut geschenkt.

Das Ziel: Die Miesepetrigkeit bekämpfen.

Der Dank: Miesepetrigkeit. Glücklicherweise nur von den Gruppen, von denen man nichts besseres erwarten konnte:

1. Von den Werbekollegen, die sich in den Branchenblättern eifrig zu Wort meldeten. Viele von ihnen finden die Kampagne nutzlos, "weil Werbung doch nicht das gegeignete Mittel sein kann, eine Nation wirtschaftlich wieder nach vorn zu bringen". Nicht gut, wenn unsere Branche selber nicht mehr an die Kraft von Kommunikation glaubt.

2. Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern? Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.)

3. Von den intellektuellen Journalisten von FAZ bis TAZ, die ihre Meinung zwar insofern gefragt absondern als sie eine nachweisbare Leserschaft haben, aber: "Den Höhepunkt an Zynismus gewinnt die Kampagne aber in dem Fernsehspot, der Schwule und Behinderte auf dem Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals versammelt" (Die Zeit).

Blöd, wenn man soviel Kopf hat, dass einem jedes Bauchgefühl verloren gegangen ist.

Übrigens: Sebastian Turner findet die Kampagne einfach nur falsch.

Falsch, was ist das? Auch nach dem 50. Mal gucken, bin ich von dem TV-Spot immer noch berührt bis ergriffen - obwohl ich nicht einmal Deutschland bin.

Kann das falsch sein?
Euer Jean-Remy

(english version)

Was kann man dazu noch schreiben? Soll ich wirklich darüber sinnieren, was jemand in den Tee bekommen haben muss, der wirklich glaubt, eine völlig unnütze Werbekampagne soll "die größte gemeinnützige Kampagne aller Zeiten" sein?
Oder darüber, wie großartig ich es finde, daß Herr von Matt zwar erkannt hat, daß Menschen ihre Meinung sagen, ohne ihn vorher zu fragen, ob sie das dürfen, aber mich schon ein Stück weit bestürzt, daß er nicht weiß, daß das ganz in echt völlig erlaubt und sogar richtig im Grundgesetz geschützt ist? Oder wie soll ich die Überraschung darüber sonst verstehen?
Ist es nötig, zu erläutern, daß sich der größte Teil der Menschen durchaus bedankt, wenn er sich über ein Geschenk freut oder etwas damit anfangen kann? Und daß man sich als vermeintlich großherziger Schenker eventuell einen Gedanken machen sollte, wenn man stattdessen gefragt wird, ob man für den Haufen Kohle nicht was sinnvolles hätte machen können?
Ach, ich glaube, das erübrigt sich, nicht wahr? Oh, eines: Da ist ein Kommafehler im vorletzten Satz.
von Jens Scholz   direct link     
 
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