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Montag, Februar 13, 2006

Weblog... Uh!... What is it good for?
Absolutely nothing? Wrong. Sag ich jetzt mal. Und würde das gerne dreifach begründen, abseits von Web 2.0 gebuzze und auf nen Businesscase schielen.
Erstens: Weblogs helfen mir, mein Weltbild zu justieren, denn das, was so gerne mal als irrelevant hingestellt wird ist die Wirklichkeit, in die ich dank Weblogs die vielen vermeintlich wichtigen Ereignisse, die mir in den Medien aufgetischt werden, sehr viel besser einordnen kann. Weblogs sind der Rückkanal aus der Realität:
Wenn alle Medien behaupten, das Volk sei auf Frau Osthoff sauer und ich lese dann in 80% der Weblogs das Gegenteil, dann weiß ich, wie Lage tatsächlich aussieht.
Wenn ich sehe, wie medienseitig die Angst vor weltweit Amok laufenden Islamisten geschürt wird, weil im vorderen Orient scheinbar die Mobs wüten und ich über die Weblogs herausfinde, daß man hier wie dort lediglich politische Kampagnen abspult, die mit den Menschen hier wie dort eigentlich nichts zu tun haben, dann kann ich mich informiert fühlen, statt manipuliert.
Warum ich Weblogs in diesem Zusammenhang ganz besonders schätze ist, daß sie mir inzwischen täglich beweisen, daß Manipulation nicht funktioniert und die Leute um mich herum wesentlich klarer sehen, als man meinen könnte, wenn man sich nur die Spacken ansieht, die mir im Fernsehen als Volk vorgeführt werden: Dort scheint man nämlich tatsächlich darauf abzuzielen, dem Zuschauer weiszumachen, er sei ein Dummkopf unter Dummköpfen und nur wer einen (vermarktbaren) Namen hat, darf auch was sinnvollen sagen. Brauch ich nicht mitmachen, ich lese wesentlich sinnvolleres in den Blogs.
Zweitens: Weblogs erzeugen Kreativität. Richtige Kreativität, nicht diese Pseudokreativität, die Kultur, Spaß, Kunst und Begegnung in Produkte und Verkaufsveranstaltungen verwandeln, gebrandet und gesponsort und so organisiert, daß man Konsument ist und nicht Teilnehmer. Das brauch ich auch nicht mehr: Es gibt seit einiger Zeit plötzlich Lesungen, Blogger-Treffen, gute Musik jenseits der Major Labels, tolle Aktionen, bei denen keine Rücksicht auf Werbepartner oder Mainstreamtauglichkeit genommen werden muß. Und wo finde ich das, wenn ich was hören, lesen oder sehen will? Oder wo finde ich die Ideen oder auch Leute, mit denen auch ich kreativ werden kann? In den Weblogs.
Drittens: Weblogs erzeugen Kommunikation und Kommunikation bildet Kontakte und sogar Freundschaften. Ich lese wirklich gerne gerade das, was Kulturprofis oder Journalisten aus Angst um die Deutungsgewalt so auffällig laut pfeifend verachten und mit wachsender Vehemenz als unwichtig darstellen. Lustig fand ich übrigens den letzten Versuch: Die kommende Bloggergeneration ist weiblich, titelte der Spon glaube ich letztens. Und es las sich so schön altbacken Machospießerhaft, wie dieser Umstand offenbar als ein Qualitätsmangel verkauft wurde. Und daß man so die Botschaft "Blogs werden in Zukunft an Bedeutung verlieren, weil Frauen ja nur Kochrezepte und Diättips schreiben" zu vermitteln versucht, stattdessen aber zeigt, wie blank die Nerven liegen, läßt mich grinsen. Solche Theorien sind es, die Irrelevant und kaum eine Erwähnung Wert sind.
Weblogs zeigen mir die Leute, auf die es wirklich ankommt, nämlich die, die um mich herum leben. Ich lese in den Weblogs, wie Krankenpfleger ihren Alltag meistern und wie Ärztinnen es schaffen, einen Knochenjob und Kindererziehung zu bewältigen. Ich lese, was bei anderen Schief geht und verfolge mit, wie sie das Problem lösen (oder zumindest damit umgehen).
Ich finde in den Weblogs meiner Altersgenossen interessante Ähnlichkeiten und Unterschiede, die mich meine eigene Biografie verstehen lassen. Ich finde in den Weblogs der Jüngeren tolle Persönlichkeiten, die mir inzwischen mein Bild über unsere Jugend (oder besser: das von den Medien vermittelte Bild) komplett korrigiert haben. Ich habe jede Menge Freunde und Kontakte in den letzten drei Jahren über Weblogs gefunden. Das Netz, das da entsteht, habe ich nicht kaufen müssen, die Ideen, die da fließen, werden nicht in Wertschöpfungskanäle umgeleitet, das Weltbild, das ich mir bilde, wird nicht von Medien gefiltert. Daß eine einfache technische Idee es ermöglicht hat, eine soziale Kultur zu erschaffen, die sich den Filtern Konsum, Medien und Politik entzieht, indem sie die einfach nicht mehr braucht, das ist das revolutionäre an Weblogs.
von Jens Scholz   direct link     
 
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personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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