Donnerstag, März 02, 2006
Entschuldigung, Herr Nolte
Natürlich findet man beim Kramen alles Mögliche, das einen ablenkt, noch dazu, wenn man für die Aufrechterhaltung eines vernünftigen Planes zu matschig ist. Jedenfalls fand ich auf der Suche nach vergangenen Frisuren dieses Bild: Abgesehen davon, daß es wahrscheinlich auf Grund dessen, daß es sich um ein Selbstporträt handeln sollte, der einzige Beweis ist, daß ich auch mal so einen Günther-Jauch-Gedächtnis Igel auf dem Kopf hatte, gibts dazu eine Geschichte, die mir das Gewissen belastet.
Das ist nämlich die Kunst-Arbeit, für die ich 15 Punkte kassiert habe und wenns 16 gegeben hätte, hätte ich die auch bekommen. So sagte es mir 1989 mein Kunstlehrer, der Herr Nolte. Und ich freute mich, allerdings nicht unbedingt deswegen, weil ich über acht Wochen Arbeit honoriert bekam, sondern weil ich 20% dieses Bildes in den ersten zwei dieser acht Wochen fertiggestellt hatte, es dann nach Hause mitnahm, "um in Ruhe daran zu arbeiten, weil mir die Zeit sonst nicht reichen wird", um dort aber rein gar nichts damit zu machen. Stattdessen nahm ich es am Abgabetag wieder im selben Zustand wieder mit in die Schule, schwänzte die Religionsstunde und beendete in diesen 90 Minuten (Ganztagsschule, daher Doppelstunden) die restlichen 80% des Bildes im Oberstufenaufenthaltsraum.
Ja. So wars, Herr Nolte. Mir gefällts trotzdem, aber ich weiß, daß ich ganz sicher keine 15 Punkte bekommen hätte, wenn ich nach 2 Wochen und eineinhalb Stunden fertig gewesen wäre. Dann hätten Sie mir erklärt, daß das schon ganz toll ist, aber wie viel besser hätte es werden können, würde ich die gesamte zur Verfügung stehende Zeit nutzen. So hatten Sie mir nämlich beim Bild davor erklärt, warum Sie mir nur 12 Punkte gaben. Daher wollte ich einfach nicht nicht noch mal erleben, daß ich Noten nach Arbeitsdauer bekomme statt für das Ergebnis. Notwehr quasi. Trotzdem tuts mir Leid, daß ich Sie da so ausgetrickst habe. von Jens Scholz direct link
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