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Samstag, April 08, 2006

Verlorenes Herrschaftswissen
Die "Experten" quengeln rum, weil mit Google Earth nun jeder Zugang zu Daten hat, die vorher etwas schwieriger zu bekommen waren. Das Ganze liest sich dann zum Beispiel so:
Für Klaus Dieter Matschke, Chef der Frankfurter Sicherberatung KDM, sind dies frei Haus gelieferte Zielkoordinaten für jede terroristische Gruppe, die sich in den Besitz von Kurzstreckenraketen gebracht hat, ? ohne den Aufwand und die Gefahr, sich vor Ort per GPS-Empfänger oder anderweitig die Daten zu besorgen.
Wie wenig diese Einschätzung mit der tatsächlichen Angst um die Sicherheit zu tun hat als vielmehr mit dem Problem, hier ein sogenanntes Expertenwissen zu verlieren erklärt rikman hier mal ganz fix,
dass ein Blattschnitt der topografischen Karte 1:50.000 vom Landesvermessungsamt für 5 Euro plus ein Zirkel und ein Lineal ausreicht, um sich die Koordinaten eines Stadions mit ein paar Metern Genauigkeit zu bestimmen. Noch einfacher geht es am PC mit entsprechender Software vom LVA. (...)
Es stellt sich nun die Frage, was diese Panikmache tatsächlich soll. Natürlich erstmal Eigenwerbung für Matschkes Sicherheitsfirma, klar, aber ich denke, das ist nicht alles:
Es geht um den Verlust von Herrschaftswissen. So viele "Experten" heutzutage sind doch nicht deswegen Experten, weil sie tatsächlich eine genauere Kenntnis und mehr Erfahrung in ihrem Fachgebiet vorweisen können sondern lediglich das Wissen, an Informationen zu gelangen, die der Öffentlichkeit nur über Umwege zur Verfügung stehen. Ihr "Wissen", für das sie Geld verlangen, beschränkt sich auf einen besseren Zugang zu bestimmten Informationen, insoweit sind sie in dem Moment, in dem diese Zugänge Öffentlich werden (die Informationen sind es ja eigentlich schon), unnötig geworden.
Ungefähr so funktioniert auch das "regiert werden", denn letztlich kann man nur das verwalten, worüber man gesicherte Informationen hat. Ein Geheimdienst, der nichts geheimes mehr finden kann, ist obsolet. Eine Bürgerinitiative, die bei Anhörungen z.B. wenn es um Lärmbelästigung geht, eigenen Messergebnisse vorweisen kann, hat bessere Karten als die, die sich nur auf Messungen der Behörden verlassen kann. Jede Technik, die so billig wird, daß sie jeder nutzen kann, ist das Ende des Experten, der ihre Nutzung zuvor für teures Geld verkaufte und dessen Eigenleistung lediglich die war, einen eingeschränkten Zugang zu Informationen nutzen zu können.
Auch der Wert einer Information sinkt sofort, finanziell wie ideell, sobald sie frei verfügbar ist. Mir kann zum Beispiel niemand drohen mit "Scholz, ich weiß, wo Du wohnst!". Na und? Das wissen alle anderen doch auch. Warum blogge ich unter meinem realen Namen, mit Bildern und Angaben zum Arbeitsplatz? Weil ich damit Herr über meine Informationen bleibe. Die Alternative wäre es, eine völlig anonyme Identität zu schaffen, die allerdings aufrecht zu erhalten dürfte inzwischen sehr schwer sein (oder es ist eventuell etwas, was ich schon längst getan habe, dann würde ich das natürlich nicht zugeben).
Jedenfalls sehe ich hier verschiedene Informationsrechte im Streit. Das Recht auf informelle Selbstbestimmung ist hierbei wohl das für mich rein persönlich wichtigste. Deswegen würde ich mich u.a. nie an einem dieser "freiwilligen" Gentests beteiligen, denn ich sehe nicht ein, einen Informationspool zu füllen, der auch wieder nur Herrschaftswissen erzeugt, das irgendwann zu völlig anderen Zwecken gegen mich eingesetzt werden kann.
von Jens Scholz   direct link     
 
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personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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