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Freitag, Juni 30, 2006

Oberflächlich betrachtet
Natürlich ist mir das auch schon mal aufgefallen: Ein Thema poppt auf und alle scheiben drüber. Nach ein paar Wochen beruhigt sich das ganze und man hat das wenig schmeichehafte Gefühl, sich zwar aufgeregt, aber am Ende nichts bewirkt zu haben. Alexander hat zu diesem Thema meiner Meinung nach den besten Artikel geschrieben. Was ist denn jetzt eigentlich mit all den Themen wie Feinstaub, Vögelgrippe, Atombdrohung aus Nordkorea, Tsunami, Bürgerkrieg in Afrika und was auch immer? Oder, um bei Blogs zu bleiben: Was ist mit den vielen Abmahnungen, die immer nur dann mal kurzzeitig zum großen Thema werden, wenns den nächsten aktuellen Fall gibt? Irgendwie scheinen wir da sehr kurzatmig zu sein oder der Druck nicht groß genug, um mehr zu tun, als eine weitere Meinung darüber aufzuschreiben.
Andererseits: Bloggen ist ja nunmal für die wenigsten, auch nicht für mich, als Arbeit gedacht. Und Lobbyarbeit ist vor allem eines: Arbeit. Auch ordentliche Recherche ist Arbeit. Oder differenziert zu berichten. Oder ein Thema längerfristig zu betreuen. Oder einen schönen literarischen Stil zu pflegen. Eben alles, was irgendwie einen Anspruch erfüllt. Die Frage ist allerdings: Wessen Anspruch muss ich denn erfüllen, wenn ich blogge? Den von Journalisten? Den von Menschen, denen andere - sicher auch unwidersprochen wichtigere - Themen zu kurz kommen? Den von Menschen, die es gewohnt sind, daß für Veröffentlichungen bestimmte Qualitätslevel nicht unterschritten werden?
Die Sache ist die: Der einzige, der in einem privaten Blog einen Anspruch stellen kann, ist der Autor selbst. Ich merke zum Beispiel durchaus, daß ich es kaum durchhalte, Themen auch nach einer Weile noch mal nachzubetrachten, egal wie wichtig sie mir erschienen, als ich mich darüber aufgeregt hatte. Das ärgerte mich ein wenig, aber letztens merkte ich, daß es das erst tut, seitdem ich eine gewisse Leseranzahl habe. Sprich: Ich lasse mich von einem von mir selbst angenommenen Anspruch der Leser irritieren, der nicht mal real existieren muss.
Die Frage ist nun, was tun? Ich persönlich werde da wohl nicht viel ändern. Was ich aber schon gemacht habe ist, über Themenbereiche, die sehr genaue Recherchen benötigen, für die ich aber keine Zeit habe, nicht zu schreiben, auch wenn sie mir viel wichtiger sind als die Themen, die hier auftauchen. Israel-Palästina zum Beispiel (hätte gerne was zu der indirekten Akzeptanz des Staates Israel durch die palästinensischen Organisationen geschrieben). Föderalismusreform zum Beispiel. Gesundheitsreform zum Beispiel. Der meiner Meinung nach absolut gerechtfertigte Kampf der Krankenhausärzte um bessere Arbeitsbedingungen zum Beispiel (und daß die Pfleger und Schwestern sich da auch mal ne Scheibe abschneiden sollten).
Daher geht es mir hier wahrscheinlich ganz genau so, wie vielen anderen privaten Bloggern: Wenn ich richtig Zeit habe, dann knie ich mich auch in ein Thema. Hab ich keine, geht das nicht und ich versuche, pragmatisch zu sein und mich nicht darüber zu ärgern. Hab ich sowohl keine Zeit und dazu keine Lust (z.B. bei Information Overflow oder wenn mich grad mal nervt, über welchen Unsinn - wie Opel oder Coke - sich andere grade streiten oder wenn ich privat und beruflich sehr eingespannt bin wie in diesen Tagen), dann hängt die Latte noch tiefer. Dann sind Tage dann auch mal ungebloggt und die wenigen Einträge beziehen sich auf Boulevardthemen, weil man an denen nicht vorbeikommt, wenn man in zwei Stunden Autofahrt Radio hört. Das entspricht aber meiner tatsächlichen Befindlichkeit mehr,als wenn ich versuchen würde, mich zusammenzureißen und eine Qualitätskontrolle einführte. Die hab ich im Job, die hab ich dann, wenns wichtig ist. Bloggen - vielleicht ist das der eigentliche Grund für Alexanders Beobachtung - Bloggen ist überhaupt nicht wichtig - im klassischen Sinne von Relevanz von Medien. Das ist vielleicht das Alleinstellungsmerkmal, das Besondere, das eigentlich wichtige am Bloggen. Daß man eine Publikationsform hat, die einfach mal nicht so wichtig ist. Und weswegen man Blogs gerne liest und weswegen ich so gerne eines schreibe.
von Jens Scholz   direct link     
 
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