Sonntag, September 10, 2006
Fear, Uncertainty, Doubt
Am Donnerstag beschlagnahmten Polizisten bundesweit bei sieben Providern mehr als zehn dedizierte Mietserver, berichtet heise. Obwohl es den ausführenden Stellen bekannt war, daß auf Servern lediglich ein anonymisierungsprogramm lief und es gar nicht möglich ist, hieraus irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen wurden diese mitgenommen. Seltsam, warum sollte man das tun, wenn man weiß, daß es weder einen Zusammenhang noch indirekte, verfolgbare Spuren gibt?
"Wer TOR benutzt, kann seinen Server verlieren" scheint die Grundaussage zu sein, die man da momentan verbreiten möchte. Beziehungsweise: "Wer Daten verschlüsselt, ist verdächtig und muss mit allem rechnen".
Im Gegensatz dazu scheint eine andere Meldung genau in die entgegengesetzte Richtung zu gehen:
Wer ein offenes WLAN hat (und das haben ja meistens nicht die Freaks sondern eher technisch unbedarfte Internetnutzer) könnte für Handlungen von unbekannten Mitbenutzern haften. Wie passt das denn nun zusammen? Seine Kommunikation schützen macht verdächtig, offene Kommunikationswege aber auch?
Eine mögliche Antwort: Man will, daß wir unsere persönliche Kommunikation so nachvollziehbar wie möglich machen, indem wir einerseits unsere Internetnutzung brav in auswertbarem Zustand halten und andererseits diese auch möglichst nicht mit den Daten unbekannter Nutzer vermischen. Einfacher kann mans ja dann nicht haben als Kontrollorgan. von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Kommentar veröffentlichen