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Mittwoch, Oktober 25, 2006

Gegen Effizienz!
Bäh! Effizienz! Ich kanns nicht mehr hören! Dem Wort und den Begriff kann ich eigentlich echt was abgewinnen, so lange es bedeutet, daß etwas, was man tut oder etwas womit man sich beschäftigt, eine Wirkung hat. Nur: Diese Phantasielosigkeit, mit der heutzutage Effizienz nur noch an einer Stelle gesucht wird und wenn es dort keine Wirkung gibt, dem Tun jegliche Bedeutung abgesprochen wird, die geht mir auf den Keks.
Warum bloggen, wenns keiner liest? Warum Musik machen, wenn sie sich nicht verkauft? Warum sich mit Menschen treffen, wenn man nichts von ihnen bekommt?
Weil man, um nicht einfach als ein Teil der Arbeits- und Konsumkette völlig zu veröden, nunmal Dinge tun muss, deren Effekte eben nicht auf der offensichtlichen Schiene zu sehen sind. Es geht nichtimmer ums Geld verdienen, es geht nicht immer um Prestige, es geht nicht immer um Kompetenz. Es geht nicht immer nur um den nächsten Schritt einer Karriere.
Es muss auch darum gehen können, nur für sich selbst etwas schönes zu schaffen. Es muss auch darum gehen können, einfach sich selbst oder jemandem anderen eine Freude zu machen. Es muss auch darum gehen können, etwas nur darum zu machen, weil man grade richtig Bock drauf hat. Es geht doch am Ende immer darum, Freiheit zu erleben und damit auch dafür zu sorgen, daß es sie weiterhin gibt.
Daher will ich Freiheit statt Effizienz. Lust statt Nutzen. Zufriedenheit statt Sicherheit.
von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Ja, richtig.
(Aber sowas muss man als Blogger ja auch schreiben :-)
 
In der Sache gebe ich Dir vollkommen recht.

Eine semantische Anmerkung sei aber als zusätzlicher kleiner Klugschnack gestattet: was Du zu meinen scheinst, ist "Effektivität" - eben dass etwas "eine Wirkung hat".

Die verbal heute so oft umtanzte "Effizienz" bringt zusätzlich noch den "optimalen Einsatzes der Mittel" mit sich - also entweder Arbeitskraft oder Zeit. Wenn Du also einen Vorschlaghammer nimmst, um damit eine Fliege plattzuhauen, ist dass zwar hocheffektiv, aber nicht sehr effizient.

Dadurch kommt in der Debatte über effizientere Methoden auch meist ein gehetztes Moment hoch - bzw. meist, wenn es um Effizienz bei Unternehmensabläufen geht, liegt der Gedanke der "Ressourcenoptimierung" (in der Regel Personalabbau) nahe. "Arbeit" verhält sich m.E. zu "Leistung" wie "Effektivität" zu "Effizienz".
 
Früher war Schule hauptsächlich dafür da, einen Teil der Ausbildung zum Leben zu leisten. Bildung zu fundieren. Heute soll Schule - ganz neoliberaler Ideologie folgend - fit machen für den Arbeitsmarkt und die Anforderungen privater Wirtschaftsinteressen.

Das heißt im Grunde nichts weiter, als ein Lebenskonzept zugunsten ökonomischer Partikularinteressen aufzugeben. Oder: Die Kinder zu Markte zu tragen.

Ich kenne auch einige Leute, die die wenige freie Zeit, die sie angeblich haben (anstatt: sie sich zu nehmen!) gerne in (ausgefallenen) Arbeitsstunden ausdrücken und damit sozusagen berechnen. Und meinen, sie müssten sie besonders effizient nutzen.

Das ist eigentlich ein trauriger Verzicht auf Selbstbestimmung...
 
luggi: nee, es geht schon hauptsächlich um effizienz, also um diese ständig gestellte forderung, daß möglichst alles, was man tut, auch irgendwie verwertbar ist. ich will ja nicht ineffektive sachen machen.
 
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.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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