Mittwoch, Oktober 18, 2006
Online
Vor fast zwei Wochen rief ich die Hotline an und meldete einen Kurzschluss in der Telefonleitung. Ungerührt davon arbeitete man erstmal die Standardliste ab: Endgeräte richtig angeschlossen? "Ja". Hat mein Telefon Strom? - "Ja". Sind die Kabel geknickt? - "Nein" (gelogen, aber wurscht). Brennt die grüne Lampe am NTBA? "Ja, aber eben immer nur ein paar Sekunden, dann geht sie wieder aus. Wahrscheinlich, weil ein Kurzschluss auf der Lei..." - "Haben Sie den Splitter rausgezogen?" - "Nein, das ist ja auch nicht nötig, weil die ISDN-Verb..." - "Wir müssen die Leitung durchmessen, bitte ziehen Sie alle Geräte ab."... Na gut, das dauerte schonmal alles eineinhalb Wochen, dabei war erschwerend, daß immer wieder völlig überraschende Wochenenden in so Wochen gesprenkelt sind. Natürlich hat das Durchmessen nichts gebracht und beim übernächsten Anruf hatte die Hotline die Anmerkung in ihrem System, daß 'wahrscheinlich ein Endgerät defekt' sei - gut, das hätte man mir vielleicht sagen müssen, das hätte mir drei Tage Warten erspart. Allerdings war ich mir sicher, daß diese Diagnose falsch war. "Ähm...", versuch ichs daher nochmal in nett, "Ich habe durch diverse Umzüge und Telefonleitunswechsel das Glück, vier NTBAs und vier Amtskabel dazu zu besitzen, die sich lustigerweise alle vier exakt gleich verhalten, wenn ich sie an die Telefondose stecke. Nämlich genau wie bei einem Kurzschluss auf der Leitung." (Ich hatte ja mal bei nem Internetprovider gearbeitet. Da lernt man irgendwann, wie man sowas erkennt) - "Wir können jemanden vorbeischicken, aber das kostet dann was, wenns am Ende nicht die Leitung ist", drohte die Hotline - "Ja, bitte, schicken Sie jemanden vorbei.", ignorierte ich zurück. Er kam dann gestern Mittag, sah den NTBA fröhlich aus und angehen und meinte: "Hm. Da ist wohl ein Kurzschluss auf der Leitung." "Na sowas.", versuchte ich Konversation. Er sagte dann: "Könnte auf der Dose sein, auf der Telekom-Leitung ins Haus oder auf der Arcor-Leitung zum Schaltkasten." - Ich wettete auf die Leitung zum Schaltkasten, weil sonst das DSL ja auch nicht gehen würde. Versuch mit Logik. Unnötig. Natürlich hätte ich auch erklären können, daß es in Burma heiß ist, hätte denselben Effekt gehabt. Er prüfte die Dose ("Aha, die ist in Ordnung") und meinte, wenns die Telekom-Strecke ist, müsste das jemand von denen machen. Dann machte er sich zum Schaltkasten davon, wo hoffentlich der Fehler liegt. Er rief von dort an, daß es - wenig überraschend - die Arcorleitung sei und das nun behoben werde. Eine Minute Später ging auch DSL nicht mehr. Bis irgendwann heute übrigens nicht. Die Welt ist gaga, ich bin von dem seltsamen Tag heute völlig gerädert und gehe gleich um neun Uhr ins Bett. Und mich würde doch noch mal interessieren, was für eine Leitung die eigentlich ständig die letzten zwei Wochen durchgemessen haben...
von Jens Scholz direct link
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.. jens scholz ..personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..
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