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Mittwoch, November 22, 2006

Counterstrike is the new Negermusik
1974: Gefahr Schweinchen Dick
Ich weiß nicht genau, ob es 74 war, aber was solls, ich bin kein Journalist. Schweinchen Dick jedenfalls war eine so große Bedrohung für die Psyche von uns kleinen Kindern, daß diese schlimme, schlimme Sendung verboten wurde und aus dem ZDF genommen werden musste. Begründung: Die ultrabrutale Gewaltdarstellung würde uns zum Nachahmen verführen. Schweinchen Dick. Ehrlich, so wars.
1981: Gefahr Superman:
1981 war es - und ich weiß es deswegen noch so genau, weil ich zu dieser Zeit in Düsseldorf wohnte - als Superman die Psyche der Kinder bedrohte. Im Radio und in den Zeitungen wurde diskutiert und hysterisiert daß es nur so eine Wonne war: Superheldencomics, so die Politiker damals, gehören verboten, denn abgesehen davon, daß die Kinder durch Comics das Lesen verlernen verinnerlichen Kinder die Anwendung von Gewalt als Konfliktlösung, denn es wird sich darin ja unentwegt geprügelt und beschossen. Dies würden Kinder irgendwann als normal empfinden und sich automatisch ebenfalls prügeln.
1986: Gefahr Horrorvideos
Videorecorder hatten Mitte der Achtziger ihre Blütezeit und daher auch und vor allem Veleihvideotheken. Diese erlaubten plötzlich, daß sich jeder unkontrolliert Filme anschauen konnte und daher gings damals echt ab in der Politik. Verbote, Zensur, Indizierungswellen, der ständige Vorwurf, daß Kids sich die übelsten Horrorfilme anschauen und der Jugendschutz nicht funktioniert, weil die großen Geschwister die Filme besorgen. Und daß Horrorfilme daher grundsätzlich verboten gehören. Man bahauptete, Horrorvideos senken die Hemmschwelle und irgendwann würde man nicht mehr zur zuschauen wollen, sondern den Kick im Selbermachen suchen.
Das sind die Negermusik-Legenden, die ich so in meiner Kindheit erlebt und mitbekommen habe.
von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Nicht zu vergessen die Schlachten gegen vermeintlich jugendgefährdende Musik ebenfalls Mitte der Achtziger, als Tipper Gore, die Frau des heute so kultisch als Liberalen verehrten Al Gore, die PMRC gründete und unter anderem meinen alten Helden Frank Zappa vor einen Senatsausschuss zerrte. Jello Biafra von den Dead Kennedys dokumentierte seinerzeit die bisweilen lächerlichen Verlautbarungen dieser Vereinigung, wo es unter anderem auch um das immer wieder gerne genommene Rückwärtsabspielen von Platten, um vermeintlich satanistische Botschaften und Aufrufe zur Gewalt herauszuhören, ging. Die Meldung "Explicit Lyrics - Parental Advisory", die ja bis heute auf Tonträgern angebracht wird, sobald an irgendeiner Stelle mal ein "fuck" oder "shit" auftaucht, geht auch auf sie zurück. Zugegeben, das war eine Angelegenheit, die hierzulande weniger Aufsehen hervorruf, aber für mich, der sich damals in seiner Punk-Phase befand, gehört das auch in diese Reihe. Und einige Ausleger davon gab es ja auch hier zu spüren, angefangen von der Indizierung der doch vollkommen harmlosen, spätpubertären Witzchen der
Ärzte bishin zu den Diskussionen um die Aggro-Berlin-Veröffentlichungen vor kurzem.
 
Manueller Trackback
 
Ja, alle diese Spiele sind brutal und gefährlich für seelische Verfassung unserer Kinder und trotzdem kann man sie im Internet laden und weiter spielen. Warum verbietet das man nicht? Ist ja klar, das bringt Geld.
 
nein, sind sie nicht. die gefahr sind eltern, die ihre kinder an zeug ranlassen, das für sie nicht geeignet sind. sorry, aber ich sehe nicht ein, daß ich als erwachsener zurückstecken muss, nur nur weil andere eltern zu faul sind, sich um die erziehung ihrer kinder zu kümmern. bei filmen mit gewalttätigen inhalten scheint das ja auch zu klappen ohne daß man gleich ein komplettes filmgenre abschafft.
 
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.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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