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Dienstag, März 25, 2008

Das Problem der Juden?
Aus einem Interview mit Kurienkardinal Paul Josef Cordes:
Kardinal Cordes, ich möchte mit Ihnen noch einen Blick auf das kommende Osterwochenende richten und auf den Streit, der sich rankt um die neu formulierte Karfreitagsfürbitte von Papst Benedikt XVI. Darin heißt es, man bitte für die Juden, damit Gott sie erleuchte und sie Jesus Christus als Retter aller Menschen erkennen. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Korn, sprach gegenüber der "Frankfurter Rundschau" von einem Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Verstehen Sie die Kritik?

Cordes: Ja, einerseits verstehe ich es, dass die Menschen, die Juden in Deutschland immer wieder Gelegenheit nehmen, nehmen müssen, auf sich aufmerksam zu machen und die vergangene Geschichte wieder ins Licht zu rücken, dass man nicht vergessen darf, was sie erlitten haben, und dass man, sagen wir mal, auch die Spannungen, die zwischen den Juden und der Gesellschaft sind oder sein können, anspricht. Wenn man jetzt mal gerade von der Reise der Bundeskanzlerin absieht, ist es ja nicht überall in der Gesellschaft so, dass die jüdischen Menschen, die bei uns leben, akzeptiert sind. Und ich verstehe von daher die Tatsache, dass zum Beispiel eben der Leiter des Zentralrats wieder auf sich aufmerksam macht und auf das Problem der Juden.
Andererseits verstehe ich es also nicht, denn, wenn Christus gekommen ist, um den Menschen Heil zu bringen - und es gibt ja interessanterweise auch im Judentum eine messianische Bewegung, die dahin zielt, Christus anzuerkennen -, dann, meine ich, darf man es uns Christen nicht vorwerfen, dass wir für eine Zuwendung der Juden zu Jesus Christus beten.

Dieses arrogante, schmierige, selbstgefällige Christengesocks. Als ob die nicht wüßten, wer für einen großen Teil des Anitsemitismus in der Welt maßgeblich verantwortlich ist.
(via toomuchcookies)

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von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Hoher Gruselfaktor!
 
Der Herr Cordes redet ziemliches Wirrwarr, unbestritten.

Deiner verlinkten Meinung bzgl. der maßgeblichen Verantwortung kann ich mich aber nicht anschließen, und die Wortwahl deines Schlusssatzes hat mich dann regelrecht erschreckt.

Wenn du damit exklusiv Herrn Cordes angesprochen hättest, ok, dass kann im heiligen Zorn gerne mal so formuliert werden.

Aber auf allgemein "Christengesocks" runterzubrechen? Auf dem Niveau könnte man dann antworten, dass die konsequentesten, tödlichsten Antisemiten aller Zeiten deutsche Heiden waren, die sich spätestens nach dem Endsieg auch des Christengesock entledigt hätten.
 
Mit den "Heiden" irren Herr x allerdings, Hitlerdeutschland war selbstdefiniert ebenso christlich wie viele anderen Epochen vorher, die sich durch alle christlichen "Tugenden", außer sogenannter christlicher Nächstenliebe, auszeichneten. Da konnte auch ein Ariosoph wie Himmler nichts dran ändern, der da mal eher als exzentrisches Kuriosum gelten konnte, aber mit Sicherheit nicht als Regelfall.

Im Übrigen verstehe ich den Schlusssatz eher als Verballhornung mancher Sätze, die eben jene Vertreter der angeblichen Lehre der Nächstenliebe in vollem Ernst absonderten.
 
nein, herr x hat recht. es gab strömungen in der kirche (insbesondere in der evangelischen, siehe reichsbischof müller), die der ns-ideologie nahe standen, aber diese ideologie war explizit nicht christlich. hitler hat die katholische kirche als machtinstrument bewundert, als institution an sich aber verachtet. also bitte nicht alles zusammenwerfen was man nicht mag.

und das "die christen" maßgeblich für den antisemtismus verantwortlich sind, geht schon von daher nicht, weil es "die christen" nur als sammelbegriff gibt (was wird doch umgekehrt immer getobt, wenn von "den muslimen" gesprochen wird ...). das würde auch kaum den besonders hohen antisemtismus grad in osteuropa erklären. gerade die katholische kirche hat sicherlich eine (erst vor recht kurzer Zeit zumindest offiziell abgelegte) jahrhundertelange tradition der judenfeindlichkeit, die aber wenig mit dem zu tun hat, was wir als antisemtismus des 20. jahrhunderts kennen gelernt haben.
 
Seh ich das also richtig? Ihr stört euch daran, daß "Christen" von mir mal so pauschal angesprochen werden, weil ich mich darüber mokiere, daß ein hoher Kirchenvertreter eine unter Kirchenvertretern durchaus weit verbreitete Lesart rausbläst, nach der "die Juden" an ihrem "Problem" selbst Schuld sind? Ja?
Passend dazu auch der Schwenk zu den Nazis als Heiden: Ich hatte durchaus auch Religionslehrer, die uns die Story der von den heidnischen Nazis verfolgten Christen im dritten Reich erzählten, um sich aus der Verantwortung zu stehlen: Ist ja ein "Problem" der Juden mit Heiden. Komisch nur, daß die Juden das so ganz anders sehen.
Auch was die Rolle des Christentums in der Entwicklung des Antisemitismus angeht. Aber was wissen die schon darüber, gell?
 
Es schmeckt halt so garnicht, mal die eigene Medizin schlucken zu müssen ;-)
 
(und ums nochmal klar zu stellen: klar hab ich absichtlich grob und ungerecht pauschalisiert. Mein Verhältnis zu Christen ist eigentlich differenzierter und dann auch nochmal anders als zu den Kirchen und ihrer Vertreter.)
 
(dann hatte ich das ja korrekt verstanden, eben als Verballhornung von Pauschalierungen, wie sie es "die Juden" (oder auch "die Heiden", "die Moslems", "die Schwulen", "die Frauen", "die Arbeitslosen" usw.) seitens mancher - leider auf jeden Fall zu vieler - Christen kannten und kennen)
 
meine Güte, Juden, Christen, Moslems...iss doch im Prinzip alles ein und derselbe Quark. Lass mich doch in Ruhe damit ;) Von den jeweiligen inherenten Fanatikergruppen würde doch jederzeit die andere Religion und deren (gottlose) Anhänger mit Gewalt vom Angesicht des Planeten gewischt. Und das die Christen die erfoglreichste Sekte von den dreien sind (zumindest was Institutionalisierung angeht), tja..da sind die anderen wohl bissl neidisch. Frank
 
ja, aber nochmal - was ist dann mit dem nicht christlich motivierten antisemitismus ? zum beispiel im islam ? was, wenn jemand vom muslimischen gesocks spräche, wenn - was ja nicht ganz so selten vorkommt - hohe vertreter des islam ihren antiwestlichen und antizionistischen hassgefühlen nachgeben - das theater wäre riesengroß wegen fehlendem respekt gegenüber der anderen kultur, fehlendem verständnis und - ja natürlich - typisch deutscher ausländerfeindlichkeit. oder ???

Ja klar, die katholische Kirche hat einen systemimmanenten Antisemitismus jahrhundertelang mit sich rumgeschleppt - und sich mittlerweile zu dieser und anderen Verfehlungen bekannt. Aber es greift zu kurz, so zu argumentieren, wie oben in dem Beitrag geschehen. Und nochmals - es ist absoluter Unsinn von einem christlichen Nationalsozialismus zu sprechen. Der Nationalsozialismus hat auch Christen angesprochen, aber es ist zum Beispiel auch nachgewiesen, dass in Gebieten mit hohem katholischen Bevölkerungsanteil die Durchdringung der Gesellschaft weniger erfolgreich war als im Rest von Deutschland. Das lässt sich sogar anhand des Wahlverhaltens belegen, schwieriger belegbar, aber allgemein anerkannt ist, dass es im gesellschaftlichen Leben wesentlich mehr zumindest passiven Widerstand und Nonkonformismus gegeben hat. Hierzu gibt es verschiedene regionale Studien. Ich habe hier ad hoc keine Literatur zur Hand, aber da ich sowas in der Richtung studiert habe, weiß ich schon wovon ich rede.
 
Sorry, aber das hört sich an, wie die Argumentation mit den Internierungen der Indianer durch die USA und die stalinistischen Vernichtungslager, sobald es mal um KZs geht.
Nur kurz, um das Gesocksthema vom Tisch zu bekommen: Es ist ein Unterschied, ob ich eine Mehrheits-Religion anpampe, die in Deutschland mit mehr Macht und Einfluss ausgestattet ist als jede andere Religion oder eine Minderheit diskriminiere. Daher habe ich kein Problem damit "Chrsitengesocks" zu schreiben, um zu provozieren, Du "Muslimgesocks" aber ganz sicher nie bei mir lesen wirst, egal wie sehr mich z.B. ein muslimischer Imam mit irgendeinem dummen Spruch nervt.
 
Weder ich noch sonstwer hat übrigens irgendwo von einem christlichen Nationalsozialismus gesprochen. Insoweit gehst Du hier gegen einen Vorwurf an, den Du selbst hier reingebracht hast. Das ärgert mich wirklich sehr, denn sowas kenn ich eigentlich nur als Argumentationsvehikel von Fundamentalisten.
 
Hi "anonym", sorry, aber ein Unrecht macht ein anderes nicht recht. Unrechte summieren sich höchstens, nielmals subtrahieren und relativieren sie sich. Obwohl es natürlich stets versucht wird (wie Jens ja an anderen Beispielen schon gesagt hat) - das Argumentationsmuster kenne ich noch woanders her: "Aber der Peter hat auch schonmal einen Kaugummi auf den Gehweg gespuckt. Das ist gemein, dass ich deinen Schuh putzen soll, nur weil du in meinen reingetreten bist" ;-)

Was das institutionalisierte Christentum, explizit auch das katholische, in der Nazizeit betrifft: da hat sich keiner grade der obersten Riege mit Ruhm bekleckert, das ist bekannt (und von den nachfolgenden Obersten wird das inzwischen auch nicht mehr versucht, schön zu reden). Die Nazis als Heiden zu bezeichnen dürfte die meisten Nazis damals als Beleidigung aufgefasst haben. Hitler verstand seine "göttliche Vorsehung" durchaus in einem christlichen Metaphorik.

Die Nazis waren bis auf wenige Ausnahmen Christen. Obs den heutigen Christen (und auch ein paar der damaligen) schmeckt oder nicht. Mehr habe ich oben auch nicht gesagt. Ich werde einen solchen Zusammenhang auch nicht umkehren und statt dessen sagen "Die damaligen Christen waren Nazis", denn das wäre Blödsinn. Auch wenn solche Umkehrschlüsse heutzutage gern zu allen Möglichen Anlässen genutzt werden, ohne dass das auffiele. Aber das hat jetzt was mit Zeitgeist und Bildung zu tun und führt völlig weg vom Thema... :-D
 
(Mann was schreib ich denn da für eine Grammatik zusammen, ich sollte mich schleunigst wieder ins Bett legen)
 
du hast es tatsächlich nicht aufgebracht, aber im kommentar von sven lese ich das schon so raus.

was mich - übrigens als nicht kirchlich gebundenen - stört, ist dieses einseitige bashing, was letztlich genauso plakativ daherkommt, wie die islam/terror kiste. zumal die aussagen des herrn cordes ja nun keinen sonderlichen aufreger beinhalten, wenn sie auch ein wenig "stoiberesk" rüberkommen. ich denke, dass die mehrzahl der juden heute ein weniger großes problem mit christlichem antisemitismus hat als eben mit der islamischen variante.

wobei ich es natürlich schon sehr strange finde, dass jemand meint, für das seelenheil andersgläubiger beten zu müssen. das klingt dann doch bestenfalls gouvernantenhaft, wenn nicht chauvinistisch. wobei ich nicht weiß, für wen da noch alles gebetet wird (für mich hoffentlich nicht :-))
 
da ich gerade erst svens kommentar gelesen habe, das konkretisiert die aussage - aber dein schlussatz bringt es auf den punkt - ungenaue aussagen sind heutzutage nicht nur in mode, sondern werden auch gerne missverstanden und entsprechend missbraucht - daher danke nochmal für die präzisierung.
 
Naja, Gesocks gibts überall! Das wär ja noch schöner, wenn das Christengesocks das auch noch für sich gepachtet hätte :)
Frank
 
Sorry, aber da muss ich jetzt auch meinen Senf dazu geben. Ich finde es nicht "strange", dass die Damen und Herren für die Juden beten sollen - ich findes es auf eine bodenlos wiederliche Art arrogant!
Zu den anderen Punkten äußere ich mich nicht, da ist genug drüber geschrieben worden...

Greetz, der Wanderfalke
 
*lol* Frank :-D
 
@anonnym: bei meiner Aussage sehe ich da allerdings wenig Ungenauigkeit, so man diese nimmt, wie sie getan wurde und nicht eigenständig weitere Aussagen dranhängt. Eine Interpretation sagt wenig über den interpretierten Gegenstand, aber viel über Wahrnehmung, Kontext und gewohnten Denkschemata dessen, der interpretiert. Drum ist eine Interpretation z.B. eines Gedichts wenig abhäng vom Gedicht (das ist ja immer gleich) aber umso mehr von den aktuellen Lebenswelten, die zum Zeitpunkt der Interpretation sowohl speziell als auch im Allgemeinen vorherrschen, so dass Interpretationen desselben Gegenstandes eine ziemliche Bandbreite erreichen können, sowohl durch den Raum wie durch die Zeit. Womit wir wieder am eigentlichen Auslöser dieses netten Gesprächs angelangt wären, und der provokante Schlusssatz etwas Kontext bekommen hat, der eine neue Interpretation erlauben dürfte. Ebenso wie das, auf das sich dieser Satz - selber als Interpretation des vorangegangenen Zitates verstanden, bezog ... ;-)
 
(ich habe n-Diarrhoe, scheint mir)
 
Sven: ich will an dieser Stelle nicht ausufernd streiten, dafür ist der Kommentarbereich dieses guten Blogs meiner Meinung nach nicht die richtige Stelle, der Streit würde auch am Thema des Beitrages letztlich total vorbeigehen.
Aber ich bin -just for the record- total nicht deiner Meinung (Christen=Nazis Thematik).
:)
 
..arrogant,schmierig,selbstgefällig...Unter diesen christlich - nächstenliebenden Eigenschaften haben nicht nur Juden zu leiden, sondern viele, die auf nicht konservativ-christlichen Wegen ihr Heil suchen.
Cordes Äußerungen spiegeln eine Gesinnung wider, die besonders in dörflichen Gemeinden die Luft verpestet!
 
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