Mittwoch, September 19, 2001
Wenn Amis hysterisch werden... Aus einem auch ansonsten höchst lesenswerten Beitrag zur Kritik an Menschen, die einen Krieg nicht unbedingt für sinnvoll halten ("Love is a battlefield"): Clear Channel Communications, die über tausend Radiostationen verfügen, hat eine Reihe von Songs aus dem Verkehr gezgen. Nicht mehr gespielt werden darf u.a. "Walk Like An Egyptian" von den Bangles, Elvis' "(You're) the Devil in Disguise", Pat Benatar's "Love Is A Battlefield" und Jerry Lee Lewis' "Great Balls Of Fire". Ach ja, und die Pazifistenhymne "Imagine" von John Lennon. Da fällt mir eigentlich nix mehr zu ein. Ich kenne wenige Länder, die Musik derart willkürlich verbieten. Die meisten würde der Ami wohl zu seinen ideologischen Feinden zählen...
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Dienstag, September 18, 2001
alttestamentarische Rethorik in Telepolis Der Telepolis-Artikel "We're at war" setzt sich mit der Radikalisierung der USA auseinander und deren Annäherung an Wortwahl und Aktionen der Terroristen, die sie zu bekämpfen vorhat. Dabei gab es für mich aber einen Absatz, den ich etwas korrigieren mußte (Link in der Überschrift): Bushs alttestamentarische Rhetorik ist inzwischen kaum weniger fundamental als die Rede der selbst erklärten Gotteskrieger, die nun glauben mögen, den "Dschihad" gegen die Ungläubigen endgültig führen zu können(...)
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Samstag, September 15, 2001
Petition: Besonnenheit statt Rache Auch wenn das letztlich niemand der Adressaten lesen wird, habe ich mich dort eingetragen. Es ist schon schwer beruhigend, zu sehen, daß es doch so viele Menschen gibt, die die kommenden Gewalttaten der USA nicht gutheißen.
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Donnerstag, September 13, 2001
erster Krieg des 21. Jahrhunderts Wie erwartet, flippen die Amis jetzt aus. Die Medien hetzen (das erste Programm steuert einsam dagegen) mit Formulierungen wie "die notwendigen Maßnahmen ergreifen" und wer jetzt zur Besonnenheit aufruft ist mal gleich jemand, der den Terroristen Recht gibt. Ich glaube dennoch, man muß jetzt ganz schwer gegen einen Trend ankämpfen, der dafür sorgen will, daß ein grundsätzlicher Unterschied zwischen "westlicher Zivilisation" und den "unberechenbaren islamischen Fundamenntalistenstaaten" weltweit manifest wird. Die Amis sehe ich durchaus schwer dabei, eine solche Trennung kräftig zu forcieren, und zwar auch mit Hilfe der sicher kommenden militärischen Vergeltungsaktion. Wenn es der USA jetzt gelingt, sich in eine Position zu setzen, in der man ihr sozusagen einen Freischein ausstellt (naja, so gesehen ist das ja schon passiert), hinzuschlagen wo sich auch nur möglicherweise ein "antidemokratischer" Kopf zeigt wäre das das denkbar schlechteste, was passieren kann. Zwei meiner ganz persönlichen Fazits, die ich heute nach verschiedenen Diskussionen zog: 1. Die Amis brauchen keine Spende ans rote Kreuz oder sostige Hilfsorganisationen, denn wenn man das dort völlig ok findet, die sofortigen Sondermittel von 20 Mio. Dollar zum größten Teil für die kommende Militäraktion auszugeben, muß das Geld für die Versorgung von Verletzten und die Aufräumarbeiten ja offenbar dicke langen. 2. Wenn Bush jetzt, und das wird er tun, die Progression der Gewalt weiterführt, dann ist der Tod all dieser Menschen nicht nur sinnlos sondern auch noch Schuld am Tod vieler anderer Unschuldiger.
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Mittwoch, September 12, 2001
bin sprachlos Ok, dann doch ein paar Worte zu dem, was gestern passiert ist: Jeder sollte sich überlegen, ob es jetzt nicht eine gute Idee sein könnte, sich endlich um ein paar wirklich wichtige Dinge zu sorgen. Ist das die Welt, in der wir leben wollen? Diskussionen um nationale Identität sind Pflastersteine auf der Straße, die zu solchem Wahnsinn führen!
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Dienstag, September 04, 2001
Spiegel meldet: Roland Koch: Wahlkampf mit "nationaler Identität"
Der hessische Ministerpräsident Koch hat darüber nachgedacht, mit welchem Thema die Union im kommenden Jahr wohl die Bürger für sich begeistern könnte. Sein Vorschlag: Der Begriff "nationale Identität" soll im Zentrum des Wahlkampfes stehen(...)
Mal abgesehen davon, daß das natürlich zur dieser inzwischen völlig ausgelutschten CDU-Strategie, einfach irgendwelche Personen (Fischer, Trittin, jetzt Scharping) völlig blöde von der Seite anzupissen statt sich um echte Themen zu bemühen passt, ist das echt der Gipfel der Verzichtserklärung. Koch meint also, das was mich als Wähler am meisten interessiert ist nicht Arbeitsplatzsicherung? Nicht, daß man sich um all diese verfahrenen Situationen in Wirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen usw. kümmert? Nicht meine soziale Entfaltung? Nicht eine Aufwertung von Ökologie? Nicht der Abbau von Steuerverschwendung? Nicht der immer weitergehende Angriff auf meine Privatsphäre durch präventives Vorverurteilung von Internetnutzern? Nicht die wachsende Macht großer Konzerne, die ihre "Rechte" mit Heerscharen an Anwälten sichern, und mit denselben Heerscharen die meinigen mit Füßen treten? Mir würden noch 10 weitere Themen einfallen, bevor ich überhaupt auf die Idee käme, daß Politiker sich Gedanken machen sollen, ob es überhaupt sowas wie "nationale Identität" geben muß. Ein Grund dagegen fällt ja sofort auf: Sie ist immer nur für die wichtig, die in all den anderen Themen versagen. Die Idee ist aber natürlich erprobt in Hessen: Er will ja nur gewählt werden, ob die Wahlbeteiligung dabei auf unter 50% fällt ist letztlich ja nicht sein Problem.
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.. jens scholz ..personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..
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