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Montag, Juni 10, 2002

Antisemitismus: Kleine Nachhilfe
Beim Mittach in der Kantine fragte mich jemand, warum denn die Äußerung "Es muß doch erlaubt sein, als Deutscher die israelische Politik zu kritisieren!" antisemitsich sein soll, nachdem ich feststellte daß ich diesen Spruch in der letzten Woche von sehr vielen Menschen gehört hatte und dazu bemerkte, daß da doch jede Menge antisemitische Vorurteile in den Köpfen hängen.
Da war ich erstmal etwas verdutzt, denn eigentlich dachte ich, das sei offensichtlich. Ist es wohl aber nicht, daher hier die Erklärung:
Die Aussage "Es muß doch erlaubt sein...", zusammen mit einem Gestus der Empörung, suggeriert, daß es eben nicht erlaubt ist und daß Kritiker der israelischen Politik mundtot gemacht oder als Antisemiten beschimpft würden. Das jedoch würde ja bedeuten, daß die Presse oder andere Informationsorgane von "den Juden unterwandert" sind, was genau ein sich hartnäckig haltendes, freilich völlig realitätsfremdes, Vorurteil ist. Wie falsch diese Aussage insgesamt ist zeigt ja, daß Israels Politik durchaus scharf und eindeutig kritisiert wird, und zwar zu Hauf und kein Reporter wird dafür vom Mossad verschleppt oder von seinem Sender/seiner Zeitung abgemahnt. Und ganz ganz selten wird mal einem vorgeworfen, antisemitisch zu sein. Und dann kann man aber fast sicher sein, daß er auch entsprechende Scheiße verzapft hat und der Vorwurf berechtigt ist. Aber, wie gerade die letzten 2 Wochen zeigten, steckt da noch jede Menge dieser Vorurteile drin in den Köpfen und ich bin entsetzt und erstaunt, was für ungeheuerliches Zeug da aus den Mündern von Leuten rausblubbert, wenn ein Kamerateam vor dem Bundestag die Besucher fragt, was sie zu Möllemann zu sagen haben.
Die zitierte Äußerung oben habe ich übrigens aus Möllemanns Mund gehört und die Berliner Zeitung hat schon wieder was neues von ihm: "Kein Christ und kein Muslim in einer Position wie Friedman würde eine solche Sendung im Fernsehen bekommen". Auch dieser Spruch transportiert dasselbe antisemitische Klischee: Die Juden hätten eine Sonderstellung, sie beeinflussen die Medien, sie verschaffen sich Vorteile durch die Aufrechterhaltung eines schlechten Gewissens usw. Der eigentlich gewünschte Effekt, den Verbreiter solcher Klischees erzeugen wollen ist jedoch, der, den die Titanic so treffend entlarvte. Es gibt Deutsche und es gibt Juden und Juden sind keine Deutschen.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Möllemanns zweites Zitat ist ja natürlich auch ohne Mühe zu widerlegen. Talkshows, in denen ein Moderator stark polarisiert oder seine Gäste reizt und gegeneinander aufwiegelt sind kein neues Sendekonzept. Es gab sie früher wie heute, in allen Ländern und Sendern. Zählt man da die jüdischen Moderatoren, würde sich das Klischee wie eine Seifenblase platzen.
von Jens Scholz   direct link     
 
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personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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