Donnerstag, Dezember 11, 2003
Was tun bei Hatemails
Frauen kriegen es im Internet sicher ärger ab als Männer. Lustige Hatemails zu bekommen wenn man mal Helmut Lotti bei Amazon verreißt ist kein Vergleich zu dem, was Frauen so an Scheiße in ihren Mailboxen finden. Das Problem ist - ich arbeite seit 1993 im Internet - gar nicht neu, die Aussicht auf eine vermeintliche Anonymität scheint bei einigen Menschen, gemeinhin Männern, jegliche rudimentäre Kinderstube zu vernichten.
Dabei ist diese Anonymität natürlich nur sehr oberflächlich (und nicht nur bei Mails, wir erinnern uns): Es ist durchaus jederzeit möglich, herauszufinden, wer irgendwelche Mails verschickt hat, die Internetprovider sind da auch meistens sehr hilfsbereit. Wichtig ist, sich die betreffende Mail mitsamt allen Headern mal genau anzusehen. Die Absenderadresse ist dabei relativ unwichtig (und meistens ohnehin falsch), wichtig ist die Liste der Mailserver, über die die Mail in die eigene Mailbox gelangt ist. Der unterste Eintrag beinhaltet die Information, wann und von welcher IP-Adresse und/oder Nutzerkennung aus die ursprüngliche Mail an welchen Mailserver rausgegangen ist. Im Prinzip ist das schon fast der Klarname und die Adresse, dazwischen steht nur noch sein Provider, der beides eindeutig miteinander verbinden kann.
Falls die Nutzerkennung nicht schon aussagekräftig genug ist, also dort ersichtlich ist, dass es sich z.B. um einen T-Online-Nutzer handelt, kopiert man sich kurz die IP-Adresse und schaut z.B. hier mal nach, wem die gehört. Mehr braucht man nicht, um nun an die Adresse abuse@[Name des Netzproviders] eine Mail zu schreiben, mit der kompletten Mail des Anstoßes als Anhang, und der Bitte, die Daten des Nutzers herauszurücken, dem zum betreffenden Zeitpunkt die IP-Adresse oder Nutzerkennung zugeteilt war.
Wenn da nichts bei rauskommt, kann man eine Anzeige bei der Polizei machen, dann machen die genau dasselbe nochmal und der Provider/Netzbetreiber muss die Daten rausrücken.
Ansonsten laufen hier im Netz jede Menge Leute herum, die nichts lieber tun, als solche Leute zu finden, und wie gesagt, das geht meistens ganz ganz schnell und es ist schon sehr interessant, was passiert, wenn man so einen Kotzbrocken dann mal überraschend an seinem Arbeitsplatz anruft, oder zu Hause mal mit seiner Frau oder der Mama redet... von Jens Scholz direct link
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