Mittwoch, Mai 19, 2004
Snikt!
So, dann mach ich wohl mal den Wolverine. In den letzten Tagen hatte ich ziemlich beunruhigende Neuigkeiten aus Joshuas Schulklasse gehört. Nachdem er ja Anfang des Jahres noch eines der Problemkinder der Klasse war und z.B. nach nur ein oder zwei Stunden aus dem Englisch-Erweiterungskurs flog (zu dieser Zeit hatte er ja noch ADS - da wurde halt kurzer Prozess gemacht), die Situation sich dann nach dem Ergebnis der psychologischen Untersuchung aber offensichtlich massivst entspannt hat - interessant, zu beobachten, wie eine "Verhaltensstörung" nun zu "Unterforderung" eines besonders begabten Kindes wird - hat man wohl dennoch nicht allzuviel daraus gelernt, da inzwischen andere Kinder, ebenfalls welche, die sich in keinen Verband der üblichen Grüppchen einfinden können, auf der ADS-Verdächtigenbank gelandet sind (deren Eltern leider offenbar nicht so massiv dagegen angehen, wie wir).
Gestern wurde den Kindern dann eröffnet, daß fast die Hälfte der Klasse (eine Fünfte!) sitzenzubleiben droht und die Klassenfahrt, die für Oktober geplant war deswegen und weil die Eltern die Vorrauszahlung nicht rechtzeitig gezahlt haben, ausfällt. Überhaupt scheint mir den Kindern eine ganz seltsame Form von Druck gemacht zu werden. So wurde (wieder einmal) ein Kind vor der Klasse ermahnt, daß es mit einer Lehrerkonforenz zu rechnen habe, wenn sich nochmal ein anderes Kind über sie beschweren würde. Es ging dabei um "malen im Unterricht" (Quietschen die Stifte?). Das Kind hat übrigens sehr gute bis gute Noten. Fällt aber wohl ins selbe Raster, in dem Joshua gefangen war. Unter dem Beobachtungsdruck der sich gegenseitig aufgestachelten Lehrerschaft und den daraus resultierenden sofortigen Anschnauzern bei geringsten Lappalien konnte er ja nur gereizt reagieren, denn er merkte natürlich, daß die Konsequenzen völlig unverhältnismäßig ausfielen.
Die Probleme in der Klasse kommen jetzt erst heraus, weil die Elternsprecherin und ich (Stellvertreter, remember?) völlig außen vor gelassen wurden. Das ändert sich jetzt. Einer Klassenlehrerin, die meint, daß die Probleme, die die Klasse hat, sich durch die (nicht stattfindenden) Versetzungen von alleine lösen (sic!), braucht dringend unsere Unterstützung, denke ich. Das kann konstruktiv gehen. Ich trau mich aber durchaus auch, mal zu schauen, wie stabil die Admantiumklauen sind.
(Danke fürs "t" , Frau Kaltmamsell) von Jens Scholz direct link
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