Sonntag, September 19, 2004
Dort wo Du hingehst, dort bist Du dann...(Teil 2)
Das Wetter wird nun doch herbstlich und ich fange wieder das Grübeln an.
"Männer können sich nur verlieben, wenn sie ihr Leben im Griff haben. Frauen kriegen ihr Leben nur in den Griff, wenn Sie sich verlieben." sagte mir heute jemand. Naja, ob das wirklich so allgemeingültig ist, ist mir erstmal wurscht, aber so ein bisschen stimmt das zumindest was mich angeht, schon. Ich hatte, als ich in Heidelberg arbeitete, etwa zwei Jahre richtig Streß, weil die Firma einfach nicht in die Pötte kam. Zu oft wechselte die Strategie, zu wenig und zu spät wurde darauf reagiert, wenn sich etwas nicht so verkaufte, wie man sich das vorgestellt hatte.
Aber das ist nicht das Thema, das Thema ist, daß ich damals tatsächlich sehr weit weg von meiner Familie war und sehr stark in den Problemen, die z.B. damit einhergingen, wenn das Gehalt bis zu drei Wochen später ausgezahlt wurde als vorgesehen. Ich bin in solchen Situationen nicht souverän sondern panisch. Und panisch sein kann man auf verschiedene Art: Meine ist der Rückzug. Ausblenden von allem was ablenkt und neurotisch völlig auf das vermeintliche Problem konzentrieren, bis es "im Griff" ist. Allerdings führte das damit verbundene Streichen von so vielen Nebenhandlungen dazu, daß ich - selbst als die Finanzen geklärt und der Job gesichert war - nie mehr zurückgefunden habe bzw. das Leben um mich einfach woanders weitergemacht hatte und sich ohne mich ganz gut arrangiert hatte.
Ich kann daher nur jedem raten, sich wirklich ständig zu überlegen, was das wirklich Wesentliche ist und wofür man eigentlich meint, das alles zu tun. Sonst ist das, wofür man sich so eingräbt und anstrengt, plötzlich nicht mehr da, wenn man dann endlich wieder in die Welt tritt. Ein "Aber ich habe doch alles Richtig gemacht" gilt dann auch nicht. Hat man nicht. Sonst wärs nämlich nicht schiefgegangen. von Jens Scholz direct link
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