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Sonntag, September 05, 2004

Simple Messages
Letztens hatte ich ja schon den Essay von Bruce Schneier vorgestellt, in dem er in den inhaltsfreien Warnungen des US-Department für Heimatschutz und die aussagelose Farbs-Gefahrskala als für die Erhöhung von Sicherheit völlig irrelevant, aber für das Schüren von Angst sehr gut geeignet identifizierte und die Vermutung ableitete, daß weil Wähler, die Angst haben, eher Konservativ wählen, diese Gefahrenpolitik nicht der Sicherheit sondern dem Wahlkampf dient.
Gestern vermutete ich, daß Bush schon allein deswegen gewinnen wird, weil er die Verunsicherung der Menschen in den USA, die er auf den einen Seite von seinen Ministerien erzeugen läßt, selbst nie teilt und stattdessen die sehr schlichte Message verteilt, daß alles prima läuft.
Thomas Nephew hat einen Artikel des Discovery Channel gefunden, in dem eine Studie Thema ist, die diesen Mechanismus zu beweisen scheint. Es ging um die Frage, ob Menschen insoweit manipulierbar sind, daß wenn man sie dazu bringt, sich länger mit Tod und Sterblichkeit befassen, sie sich leichter charismatischen Führerfiguren zuwenden.
A charismatic leader, explain the researchers, is one who emphasizes a simple message of the greatness of the nation and of a heroic triumph of good over evil.
The students who were reminded of their own mortality before reading the campaign materials were almost eight times more likely to vote for the charismatic candidate ? regardless of where they rated themselves on the political spectrum. There was no increase for the two other candidates.
Dieses Ergebnis ist wohl eindeutig. Der Artikel erwähnt, daß dieses Vorgehen, mit der Erzeugung von Angst Kontrolle und Gehorsam einem Führer gegenüber zu erzeugen, schon in Orwells 1984 beschrieben wird. Ich denke, das selbe Prinzip beschreibt Terry Gilliams in Brazil und hat nach dem ersten Weltkrieg die Wahl Hitlers begünstigt sowie dazu geführt, daß die Deutschen am Ende des Krieges nicht früher kapitulierten. An Hitlers Botschaft über den sicheren Endsieg, den die deutschen so sehr internalisiert hatten, daß sie die Realität schon gar nicht mehr wahrnahmen, hielten sie sogar fest, als er selbst schon tot war (ich bin sehr gespannt auf den Film Der Untergang, der genau dieses Phänomen beleuchtet).
Aktuell finden wir diesen Mechanismus aber ebenfalls wieder, aber zielgerichteter. In Deutschland zum Beispiel arbeitet man gerade daran, die Angst vor "wirtschaftlicher Sterblichkeit" zu schüren, schon in den siebzigern erkannte ja Franz Josef Strauß, daß eine SPD Regierung nur abgewählt werden kann, wenn es eine Wirtschaftskrise gäbe. Die Irrationalität der Angst sorgt jetzt, wo die Wirtschaft ihre angesichts wachsender Gewinne und Exportrekorde und kaum mehr vorhandener Beiträgen zur Allgemeinheit eigentlich nicht vorhandene Krise durchzieht, dafür, daß die Menschen im Land zur nächsten Wahl wohl denjenigen zur Macht verhelfen werden, die ihre realen Interessen noch viel weniger beachtet hätten, als die jetzige Regierung.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Angela Merkel als charismatische Führerin durchkommt. Man hat ja aber schon Pferde kotzen sehen.
von Jens Scholz   direct link     
 
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