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Mittwoch, Januar 26, 2005

Was kommt, das kommt
Es ist womöglich das fortgeschrittene Alter, das mich nicht mehr gleich den Untergang der westlichen Welt befürchten lässt, wenn Dinge geschehen, die eigentlich ganz offensichtlich bei jedem vernünftig denkenden Menschen die Alarmglocken schrillen lassen müssten.
Dieses Jahr ist zum Beispiel ein ganz besonders übles für das eigentlich per Grundgesetz verbriefte Recht auf Schutz der Persönlichkeit. In meinen E-Mail Verkehr darf seit ersten Januar reingeschnüffelt werden, das Mautsystem kann jetzt schon sämtliche Nummernschilder scannen, was über kurz oder lang dazu führen wird, daß man auch in seinem Reiseverhalten überwachbar ist, ab April darf nahezu jeder Beamte jeglicher Institution nachschauen, was sich auf meinem Konto tut, die kommende Ausweisgeneration wird mit vielen neuen persönlichen Daten gefüllt, die natürlich dafür ebenfalls erfasst und gespeichert werden (schön, daß man sich dann nur darüber aufregt, daß die Dinger eventuell dadurch sehr teuer werden) und daß die Erfassung von "genetischen Fingerabdrücken" kommt ist nur eine Frage der Zeit.
Der Begriff "Fingerabduck" verniedlicht den Vorgang übrigens erheblich: Es geht letztendlich um die Erfassung meiner kompletten Erbinformation. Was das bedeutet, kann man vielleicht erahnen, wenn man mitbekommt, daß jetzt schon Begehrlichkeiten von Versicherungen angemeldet werden. Was nämlich passieren wird, sollten Gendaten erst einmal erfasst sein, ist die Erstellung von Gen-Profilen. Für Versicherungen die Möglichkeit, eine "genetische Minderwertigeit" zu konstruieren und von ihren Leistungen auszuschließen.
Oder lande ich irgendwann einmal im Raster der Fahndung nach einem Mörder, weil ich zufällig eine genetische Eigenschaft habe, die bei Mördern in einem höheren Prozentsatz vorhanden sind? Das ist kein großer Schritt, denn auch heute ist es schon so, daß z.B. eine Hausdurchsuchung in den Akten verbleibt, mitsamt Grund, selbst, wenn sich herausgestellt hat, daß man unschuldig war. Man wird schon heute dennoch immer im Fahndungsprofil eines Deliktes auftauchen, wegen dem man irgendwann mal die Bude auf den Kopf gestellt bekommen hat.
Und weiter gedacht: Sagen wir, meine Kinder sind nicht in der Datei, dann kann denen sowas ja nicht passieren. Aber wenn meine und Astrids Daten drin sind, könnte eine Krankenversicherung auch davon ableiten, daß sie nochmal 15% Risiko draufschlägt, weil z.B. das Rauchergen eine höhere Gesundheitsbelastung verrät.
Es wird sicher lange dauern, aber am Ende steht, daß in den Garantieleistungen für den Koffer, den ich mir kaufe, ein Umtausch wegen Materialschäden ausgeschlossen wird, weil aus meinen Erbinformationen anzunehmen ist, daß ich so kräftig bin, daß ich ihn mit mehr Gewicht beladen kann, als der Griff problemlos zu tragen imstande ist.
Die Frage ist also weniger, wie kann man das verhindern. Man kann es nicht. Die Frage ist stattdessen zum einen, wie kann ich es lange genug aufschieben und zum anderen, wie umfassend kann ich mich informieren. Kenne ich mich gut genug mit den Prozessen und Implikationen aus, kann ich sie auch "hacken", denn natürlich sind genetische Informationen überhaupt nicht erforscht (sprich: man kann absolut nichts aus der Erbinformation selbst ableiten!!!) und die damit erstellten Profile somit eine reine Statistik. Die Institutionen, die die Daten nutzen, werden noch mehr verlernen, auf das Direkte und das Individuum zu achten (was z.B. in der Gerätemedizin schön beobachtbar ist - für gute Diagnosen brauche ich einen deutschen Arzt daher meist nicht bemühen). Wenn man weiß, wie man als statistische Größe agieren muß, um ein bestimmtes Profil zu bedienen, kann man damit auch arbeiten.
Ja, mir wäre lieber, wenn das nicht nötig wäre. Nein, ich glaube nicht, daß es diese Option gibt.
von Jens Scholz   direct link     
 
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