Donnerstag, Januar 05, 2006
Osthoff zum Letzten
Den aktuellen Stern sollte man sich besorgen, wenn man sich dafür interessiert, wie groß der Unterschied zwischen Darstellung und Realität ist. Dort erklärt Frau Osthoff in eigenen Worten und in Ruhe, was in dem Vakuum der letzten sechs bis sieben Wochen, in denen die meisten Medien über ihre Person in unverantwortlicher Weise Amok liefen, eigentlich passiert ist, was sie im Irak tat und tut und, für die Seifenopernfans, wie sie sich tatsächlich fühlt und wie ihre wirklichen Pläne aussehen. Außerdem wird offenbar wie sehr den Herren und Damen Reporter und Experten die Phantasie durchgegangen ist, da herauskommt, welche einfachen und logischen Gründe all die Kleinigkeiten, über die man da herumfabulierte, haben (z.B. Daß eine Bedingung für die Freilassung war, daß sie Al-Jazira ein Interview gibt, in dem sie erklärt, daß sie gut behandelt wurde).
Interessant ist, daß 80% dessen, was sie erzählt wirklich spannende Informationen sind, von denen kein einziger Sender auch nur ansatzweise berichtet hat und an denen auch die Zeitungen erst jetzt sporadisch Interesse zeigen.
Wie umfassend die unsägliche Art der "Berichterstattung" in der letzten Zeit, für die sich die entsprechenden Stellen wohl tatsächlich den Begriff "Journalismus" anmaßen, in diesem Artikel entlarvt wird sollte man sich nicht entgehen lassen. Für mich ist das eine große Genugtuung.
Frau Osthoff ist im Übrigen auch einer Medienmanipulation aufgesessen, wenn sie nun glaubt, die Deutschen würden sie jetzt hassen: Denn auch die Darstellung des Meinungsbildes der Bevölkerung ist eine Verzerrung der Tatsachen. So blöd sind die Menschen hier nämlich nicht. Daß da nur Leute in den Medien zu Wort kamen, die Frau Osthoff unmöglich fanden liegt lediglich daran, daß die ihren Drecksjournalismus hinter solchen "authentischen" Sprüchen versteckt haben. Die Mehrheit war das sicher nicht. von Jens Scholz direct link
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