Samstag, Februar 14, 2009
Null Punkte für den "Morgenhans"
Man erinnert sich vielleicht noch: Der "Bundesvision Song Contest" wurde von einiger Zeit mit einer leicht beleidigten Attitüde als Gegenveranstaltung zum "Eurovision Song Contest" veranstaltet, weil zu letzterem nur Schrottbands hingeschickt wurden und man gegen die angebliche Balkanconnection keine Chance habe. Es ging also tatsächlich darum, zu beweisen, daß es in Deutschland eigentlich auch richtig gute Musik und Musiker gibt.
Gestern jedoch war von diesem ursprünglichen Motiv nicht mehr viel übrig. Es gab lediglich von Peter Fox und Polarkreis 18 zwei Nummern, die als ernsthaft konkurrenzfähige - wenngleich alles andere als innovative - Musiktitel erkennbar waren und somit auch völlig überraschungslos Platz 1 und 2 belegten. Der Rest war ein Sammelsurium aus der Resterampe, die es lediglich schafften, die offenbar nicht ohnehin nicht mehr sehr hoch hängende Messlatte mit Schmackes zu durchtauchen - was die gestrige Veranstaltung endgültig ähnlich unterhaltsam machte, wie das Europäische Original, das man ja auch nicht mehr anschaut, weil die Musik so gut ist.
Das Highlight jedenfalls gabs dann niveaumäßig fast schon völlig folgerichtig bei der Punktevergabe, als ein bigFM-Moderator live seine Comoderatorin belästigte. Die diesen "Event" live begleitende Twittergemeinde fragte sich, ob er wohl morgen noch seinen Job hat...
Update:
Ein neuer Link zum Video.
Wie man sieht, hat Brainpool den Tag dazu genutzt, alle Ausschnitte von Youtube runterzuputzen, die verständlicherweise gestern abend dort recht schnell auftauchten. Was der Wahrscheinlichkeit Ausdruck verleiht, daß man diesen "Gag" gar nicht lustig fand und die Sendung gerne ungestört in Erinnerung hätte - Ausschnitte anderer Brainpoolproduktionen auf Youtube läßt man ja offenbar in Ruhe. Vielleicht kann ja einer der Medienblogger die Gründe nachhaken. Und mal ganz blöd gefragt: Ist das wirklich rechtlich einwandfrei, ich denke doch, daß man einzelne TV-Ausschnitte durchaus dokumentieren können müßte.Labels: deppenalarm, radio, tv
von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Ob das inszeniert war oder nicht wird ja noch kräftig diskutiert und ich kann mir vorstellen, daß die am Montag bei Raab in der Show auch ne Erklärung in diese Richtung veruchen werden.
Letztlich ist es aber egal, auch für abgesprochene Einlagen dieser Art gibt es keine tief genug liegende Schublade, in die das überhaupt noch reinpassen könnte.
Ich bleibe dabei: das war eine Wette innerhalb der (male) Redaktion. Aber lsutig war's allemal. Nicht mehr und nicht weniger.
Inzwischen ist das Thema Inszenierung ja geklärt, siehe DWDW.de oder blogmedien.
Lustig fand ichs nicht: Die nennen sich einen Jugendsender und überleg mal, wie viele Vpllpfosten es in den Schulen gibt, die jetzt gelernt haben, daß es lustig und harmlos ist, jemandem an den Busen zu grabschen. Aus reinen PR-Gründen auf diese Weise einen Skandal zu inszenieren ist bodenlos.
@jens: Och komm, so schlecht waren die anderen Beiträge nun auch nicht. Da waren auch sonst ein paar nette Sachen bei. Die barfüßige Frau aus Thüringen z.B.. Oder die Beatles-Kopie mit dem Playboy-Namen, oder (Finkenauer kann doch auch nicht schlecht gewesen sein, oder?)... sorry, beim Rest bin ich eingeschlafen (aber das passiert mir beim Songcontest viel schneller).Kommentar veröffentlichen
@sven: Doch, das ist sogar Einstellungsvoraussetzung beim Dudelfunk.
@mcwinkel: Tittengrabschen war noch nie lustig. Echt nicht.
@jens: Öhm, genau klären den DWDL.de oder Blogmedien, ob es sich um eine Inszenierung handelt?
Thomas Lückerath spekuliert abenteuerlich durch das Unterholz. Kann man machen, klären tut's wenig.
Und Horst Müller überrascht mit der Info, dass Privatradio generell geschmacksbefreit ist. Ach?