Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken && handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien:

Samstag, Dezember 19, 2009

Wenn ich ins Kino gehe
dann lege ich normalerweise alle Kritik ab und schaue mir genau den film an, der mir vorgeführt wird. So kommt es, daß ich hin und wieder Filme gegen den allgemeinen Trend genießen kann. Zum Beispiel Max Payne, der mir wohl so ziemlich als einzigem gut gefallen hat.
Oder Avatar. Den hab ich grade gesehen und ich werde mir seit langem mal wieder einen Film nochmal ansehen, weil ich das einfach nochmal erleben will. Nicht daß ich nicht öfter mal manchen Film zweimal sehe, aber in den letzten Jahren hatte das immer soziale Gründe (sprich: jemand wollte mit mir ins Kino) und nur um den Film nochmal zu sehen hätte ich die alle nicht nochmal angeschaut.
Avatar ist, wenn man die richtige Brille des kritischen, emotionalen Manipulationen resistenten deutschen Kulturfreundes aufsetzt, ein schrecklich öder Film mit einer Baukastenhandlung mit völlig vorhersehbaren Wendungen, bösen Bösewichten, guten Gutewichten und unmöglichen Zeit- und Streckenverhältnissen.
Er ist noch dazu, wenn man den schwarzen Rollkragenpulli der Konsumkritik anzieht, auch noch ein Inbegriff des amerikanischen Krawallkinos, das ganz auf visuelle Effekte und große Szenerien setzt und ganz klar popcornfressende Burgerfans als Zielgruppe zu haben scheint.
Schlüpfe ich dann auch noch in die Hosen des aufgeklärten, sozialkritischen Intellektuellen fiele mir natürlich auf, daß mir hier ein Ökokitsch sondergleichen aufgetischt wird mit unirdisch edlen Wilden die gegen eine böse geldgierige Company mit einem skrupellosen Militär nur dadurch eine Chance haben, daß der menschliche Held "Der mit dem Wolf tanzt"-gleich zu einem noch besseren Wilden wird und somit Messiasgleich den Tag den Planeten rettet.
Allerdings gehe ich lieber (im übertragenen sinn natürlich) nackt ins Kino, denn was mir an Filme anschauen gefällt ist nicht, meine intellektuelle Überlegenheit gegenüber denen zu zelebrieren, die sich das ganze ausgedacht und umgesetzt haben. Ich versuche, mein inneres Kind loszulassen, das sich einfach freut, wenn es mal für ne Weile in eine andere Welt darf. Diesem Kind ist es egal, wie oft es eine Variante derselben Story sieht. Es will mitgerissen werden, es freut sich darüber wenn es lachen und weinen und mitfiebern und staunen darf. Wenn der Bösewicht von der süßen Außerirdischen abgemurkst wird, wenn man Freudentränen weint, weil alles so schön ist, seinem Hass gegen die Zerstörung des riesigen Wohnbaumes frönt und wenn man um die arme Sigourney Weaver trauert.
Es wird leider mit zunehmendem Alter immer schwerer, das zuzulassen (oder die Filme werden tatsächlich schlechter - allerdings sollten die ach so abgebrühten Kritiker bedenken, daß Bud Spencer und Terence Hill Filme früher der bewunderte Gipfel der Action-Comedy waren), daher freue ich mich immer besonders, wenn das Kind mal wieder zufrieden zu mir sagt "Boah! Das war toll!" wenn der Abspann läuft.
Bei Avatar lief ein sehr langer Abspann und das Kind in mir jubelte jede einzelne Sekunde davon. Scheiß doch auf die Intellektuellen und die politisch aufgeklärten Kulturfeingeister.

Labels:

von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

*unterstreich*


http://www.mela.de/archives/1169-Review-Avatar.html
 
Danke!

Das bringt auch meine Gefühle auf den Punkt!

Noch vor dem Ansehen war ich skeptisch ob ich wirklich in den Film gehen soll, wegen der negativen Filmkritik am Morgen.

Aber ich bin froh, daß ich doch rein gegangen bin.

Ich - wir alle - waren begeistert.

James Cameron weiss einfach wie man einen Film gut macht... und hat uns nicht enttäuscht.

Viele Grüße
Aurisa
 
Es gibt einen gewichtiges Argument dagegen: bei Bud und Terence WAR ich Kind, bei Star Wars WAR ich Kind.

Ich bin aber ein Erwachsener und lasse mir nicht einreden, dass es nicht möglich ist, einen Film zu machen der visuell beindruckend ist UND eine gute Story UND gute Charaktere hat. Wenn ich mein inneres Kind rausholen soll, kann ich auch die Barbie-Animationen mit Maren gucken! :-P

Star Trek XI, zB, hat mir sehr gut gefallen. Hat alles von oben erwähntem. Da kann mir doch keiner erzählen, dass dafür in den letzten 10 Jahren (Cameron) nicht auch noch Platz gewesen wäre. Und blaue Mangakatzen! Ich kann bei blauen Mangakatzen nix abschalten. :O
 
Bis "Star Trek XI" konnte ich dir folgen.
 
Mir ging es ähnlich. Ich war mit einem guten "Kinofreund" da drin, wir kamen beide raus und sagten: wow, war irgendwie gut. Warum eigentlich? Handlung war ja nun nicht das Highlight, die Bilder bis auf die vielen Farben auch nicht...warum also?

Ich habe dann in der c'T einen Artikel gelesen über das "making of" von Avatar und da stand, dass die beim Dreh penibel darauf geachtet haben, die Szenen so zu drehen, dass es bei 3D-Betrachtung nicht dazu führt, dass dem Zuschauer schlecht wird. Sprich: keine schnellen Schnitte (wie sonst immer in Actionfilmen) und Kamerafahrten, immer konstanter Abstand zu den Bildobjekten etc. pp.

U.U. ist es also so, dass der Film (auch in 2D) deshalb als "gut" wahrgenommen wird, weil man unterbewusst diese Kameraführung als angenehm empfindet und im Werturteil entsprechend honoriert...
 
ich versuch mich seit Wochen dafür (Avatar) zu begeistern, allerdings konnte mich bis jetzt noch kein Trailer, kein Bild, kein irgendwas so neugierig machen, dass ich tatsächlich ins Kino will....ich glaub, ich werd alt und weiß, dass mich die Filme mit dem anderen Zielpublikumsdurchschnittsalter anöden(werden). Genauso wie der letzte Star Trek. Ständig fliegt einem irgendwas ins Gesicht, ständig knallt und rummst es, damit man auch ja davon abgelenkt wird, dass da nix passiert....was nicht heissen soll, dass Avatar schlecht sein muss, es beschreibt nur meine aktuelle Atittitüde (oder wie das heist)..ggf bin ich auch einfach meiner Erwartugnshaltung erlegen..andererseits, ehrlich: mir ists das Geld nicht wert, aber das ist ja meine Sache ;) lg FausRöOR
 
Frank: Mir ging es absolut ebenso. Je mehr ich davon sah, desto weniger wollte ich ihn sehen. Ich bin nur ins Kino, weil Joshua rein wollte und ich dachte, gibste dem Ding halt ne Chance und wenns nur wegen des 3Ds ist.
Wie MA oben schreibt: Es gibt kein ständiges Krach-Rumms, es gibt nichts, was einem ins Gesicht fliegt, man verzichtet komplett auf diese Jahrmarkts-3D-Effekte. Der Film ist über 2 Stunden eine sehr ruhige, angenehme Erzählung, die sich viel Zeit lässt, um dir die (relativ) fremde Welt bekannt zu machen.
Die Geschichte allerdings ist tatsächlich nicht neu: Es ist eine Variation des Märchens vom Helden und der Rite Of Passage (Bestimmung suchen und finden und sich dann beweisen...), ohne irgendeine neue Wendung, sauber durchgespielt bis hin zum Happy End. Ich glaube, die Jungen dürften eher enttäuscht sein, denn ein Actionkracher fürs Hirn abschalten ist das überhaupt nicht.
 
Mit ihrem übertriebenem Kritikastertum verderben sich viele nicht nur selber den Spaß, sondern auch noch anderen, die sich das zu Herzen nehmen.

Ich hatte jedenfalls soeben drei Stunden Vergnügen in 3D...
 
Mein inneres Kind muss ein sehr, sehr anderes sein als deines. Es hätte sich so gern begeistern lassen, dachte aber nach einer Stunde ständig an das letzte Einhorn und wäre nach einer weiteren Stunde vor Langeweile gegangen, wenn es nicht damit zehn Nebensitzer aufscheuchen hätte müssen.

Meine innere Intellektuelle könnte die Reaktion meines inneren Kindes vermutlich begründen, beschäftigt sich aber lieber anderweitig.
(Sigourney Weaver allerdings jederzeit, in egal was.)
 
Ich war ja ganz froh, mal wieder nach so vielen Düsternis und Grau in den Fantasyfilmen der letzten Jahre auch mal wieder richtig viele Farben zu sehen.
Kann aber verstehen, daß es auch langweilen kann, wenn einem die Optik nichts bringt: Die Handlung läuft auf Schienen und hakt halt die Strickmustermaschen sauber und vorhersehbar ab. Ich glaube, Isa würds auch nicht gefallen.
 
...aber NEIN Herr Scholz, es war noch nicht düster genug, Elric ist immer noch nicht verfilmt :) Übrigens fand ich den Trailer MIT Ton schon interessanter, die weithin kolportiert laaangweilie Story schreckt mich nachwievor ein wenig ab, aber ich werd wohl mal reinschaun...übrigens: ich halt das Ding mit dem inner child für arg überbewertet und neo-hippie-kitsch-scheissig...mein inner-kerlchen will ne töfte story mit töfte piktschas, so ähnlich wie'n Buch von Hamilton (den könnt ma auch mal verfilmen...Pandoras Star und so...)..ach ja und: fröhliche Wintersonnenwende ;) FausRöOR
 
Sooo, meckern allein zählt ja nich' - ich habe ihn mir eben angesehen (in 2D, Dorfkino): aaalso, die "Dances-with-Wolves" Analogie drängt sich nicht auf, die springt einem mit nacktem Hintern gerade ins Gesicht! :-P

Die Indianeranalogien fand ich stellenweise zu stark übertrieben, fehlte nur noch das sie "How" sagen (das sind immer noch "Aliens" Goddammit). Davon abgesehen, schon ein netter Film. Wie schon geschrieben, Handlung auf Schienen, dafür nervts auch nicht.

Ökokitsch? Ja, Bitte, Danke! Die CGI war sehr beeindruckend, aber photorealistisch ist das noch lange nicht. So leicht lässt sich unser Auge nicht behumsen.

Im Grunde war das ja Alien 2 ohne Aliens (na die Giger-Aliens jedenfalls :) Mich hätte sehr interessiert, wie es auf der Erde aussieht. Welche Regierungsformen vorherschen. Ob es eine Weltregierung gibt. Wie man überhaupt existiert. Wenn, wie angedeutet, der Planet im Arsch ist, warum besiedelt man dann Pandora nicht?
 
Kommentar veröffentlichen
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


.. archiv ..
  .. zum archivindex
  .. aktuell

.. mehr futter ..
  .. über.mich
  .. mein.twitter
  .. meine.videos
  .. meine.musik
  .. meine.fotos
  .. mein.galaxies.blog
  .. kein.halma.blog
  .. mein.xing
  .. mein.facebook
  .. mein.delicious
  .. mein.soup.io
  .. mein.posterous
  .. mein.qype
  .. mein.renderosity
  .. mein.myspace
  .. meine.webcam
  .. meine.mailadresse
  .. seite drucken
  .. disclaimer

.. lesbare logs ..
  .. juggernaut invasion
  .. doc rollinger
  .. hirnschmelze
  .. ulrich janus
  .. isablog
  .. herr frick
  .. thomas thayer
  .. wetterdistel
  .. sven
  .. axonas
  .. habitsoftheheart
  .. larissa
  .. schicksen
  .. udo
  .. stephan
  .. homomagi
  .. marrak

  .. one take tapes
  .. valerie
  .. annalist
  .. nilz
  .. ukkult
  .. alarmschrei
  .. udos lawblog
  .. mediaclinique
  .. van vanity
  .. vasili
  .. merlix horoskop
  .. termo
  .. das nuf
  .. frapp.antville
  .. pepa
  .. ronsens
  .. lisa neun
  .. dekaf
  .. new joerg times
  .. anke gröner
  .. don dahlmann
  .. batzlog
  .. jaqueline godany
  .. miss caro
  .. thomas knüwer
  .. kaltmamsell
  .. rushme
  .. cynx
  .. fabi
  .. hinterding
  .. ntropie
  .. schmitzchen
  .. wirres
  .. schwadroneuse
  .. lila
  .. nerdcore
  .. b.l.u.b.
  .. sebas
  .. boris schneider
  .. titania carthaga
  .. bov
  .. nice bastard
  .. e-script
  .. blogpiloten
  .. fireball
  .. sixtus
  .. miagolare
  .. spreeblick
  .. mc winkel
  .. svenk
  .. toomuchcookies
  .. haltungsturner
  .. kaliban
  .. spiegelfechter
  .. djundee
  .. bernd
  .. zenzizenzizenzic

  .. stranger
  .. thomas nephew
  .. miss wurzel tod
  .. vowe dot net
  .. bruce schneier
  .. neil gaiman
  .. warren ellis
  .. boing boing
  .. wil wheaton
  .. ron gilbert
  .. silent bob speaks
  .. mobys journal
  .. cats and dogs

.. desktop ..

.. del.icio.us links ..
.. shop ..

Site Feed

how not2bseen: wie man seine privatsphäre schützen kann